14. Mai
Nun bin
ich bereits 24 Jahre Einwohner im Landkreis Sulzbach Rosenberg. An der Synagoge vorbei bin ich schon oft gegangen. Aber noch nie habe ich sie von innen gesehen. Heute, zum Sonntag - da
musste ich mal früh aufstehen- durfte ich dort zu einem Konzert. Was für ein Raum! Welch Geschichte und Flair.
Ariana Burstein und Roberto Legnani - Gitarre und Cello. Ein Programm für die Seele.
So schön.
Die Synagoge beherbergt ein kleines Museum, Sulzbach einen jüdischen Friedhof . Falls
ich mal wieder nicht weiß, was ich tun soll - dies wäre ein verlockender Spaziergang.
Die langen Abende bringen mich langsam mit der neuen Gestaltung meines Bildes voran. Stich für Stich wächst aber die Stickerei für die Applikationen. Was ich vor habe ... ich weiß es selbst noch nicht genau, es wird sich ergeben. Was ich aber weiß ... niemals hätte ich gedacht, daß ich meine erlernten Kenntnisse einmal so nutzen werde - und, daß es mir unendlich Spaß macht Stück für Stück entstehen zu sehen. An die gezeichneten Vorgaben halte ich mich nur vage... sie sind nur eine Unterstützung.
11./ 12. Mai
Heute zähle ich Regentropfen. Alles ist sauber, glänzt, wächst. Im Garten spazieren die Schnecken zwischen vielerlei Angeboten. Bis der Himmel sich wieder lichtet werde ich inzwischen 1001 Stickstiche machen, damit es auch auf dem Stoff weiter wächst.
9. Mai
Regen ist angesagt. So habe ich den Gartentag vom ersten bis zum letzten Lichtstrahl ausgenutzt. Von mir aus kann es jetzt erst mal ein wenig regnen. Das birgt die Möglichkeit ohne schlechtes Gewissen " ... das bisschen Haushalt ... " zu erledigen.
Die Pflanzen im Garten explodieren. Man kann mit etwas Geduld dem Wachsen zusehen. Tatsächlich! Ich hatte eine Clemais im Topf auf einen für sie geeigneten Platz ausgepflanzt. Eine Stunde später war sie bereits um ein Stückchen gewachsen.
Wolfsmilch, Waldsteinie, Elfenblume und gelbe Schwertlilie waren Anfang vergangener Woche noch gerade erst wenige Zentimeter hoch, die Rosen blätterlos ...
8. Mai
Reise ins Tomatenparadies nach Maxhütte - Haidhof. Ganz konnte ich nicht verzichten - zu verlockend die Aussicht auf besondere Köstlichkeiten. Um den Tag zu füllen noch ein kleiner Umweg zu
dem zauberhaften Kallmünz - in die Toscana der Oberpfalz. Tatsächlich blühen hier schon Glyzinie, Flieder und auch Kastanien. Kallmünz liegt am Zusammenfluss von Naab und Vils,
etwa 25 km nördlich von Regensburg. Auf einem Felsvorsprung befinden sich die Ruinen der Burg Kallmünz. Ein malerischer Ort - so fanden dies auch Künstler, wie Kandinsky und Münter auf
ihrem Reiseweg. Am Mittwoch ist der Ort Kulisse für einen Film von Marcus O. Rosenmüller. Na, vielleicht ein spezielles Ziel - aber die laufende Ausstellug mit den Arbeiten der beiden
Künstler ist nur am Wochenende zu sehen. Immer diese Entscheidungen !
5./6. Mai
Bummel im 5-Seen-Land mit Ludwig als Reiseführer. Wunderschöne Gegend und für mich auch wieder ganz neu. Wörthsee, Landsberg am Lech. "A litle bit crazy" nannten die Musiker von „Pericopes + 1“ ihr Jazzkonzert, am Freitag abend. Aber genussvoll gerade weil ... eben ein bisschen schräg. Neues ist mir immer willkommen.
4. Mai
Zwei Tage am Inn. Schafe zählen - fast unmöglich. Aber ich weiß : Ein schwarzes und ein weisses und vier Babyschafe. Wollpullover oder Decken weben oder Socken stricken, Teppich filzen. Wolle im Überfluß, aber ja, der nächste Winter kommt! Abends Textilgespräche bei ganz speziellem Tee. Hofrundgang. Hier stehen lauter abgestorbene Bäume. Aber nein, sie sind nicht tot. Ein Specht, Käfer aller Art und Pilze überall. Ich lerne alles Mögliche Neues kennen. Hopfenspargel zum Beispiel ...echt lecker. Sehe Ulmen und Traubenkirsche blühen und lerne allerlei neue Kräuter kennen. Schmetterlings- und Birkenporling und so vieles mehr. Leider reichte die Zeit nicht um am Inn Treibholz zu sammeln und mir auch so einen netten Hauswächter zu bauen. Aber ich werde ja nicht das letzte mal am Inn gewesen sein.
3. Mai
Eine Runde Passau und dann ab von der Donau in Richtung Inn... eine Umleitung - auch das gehört zu einer Reise. Irgendwie hatte ich wohl zu viel in der Gegend rumgeschaut, und irgendwie fand ich mich auf ein mal in Osterreich und knapp vor Salzburg. Da wollte ich aber gar nicht hin. Und wie das so ist mit Umleitungen ... plötzlich stand ich vor "Burghausen". Da hingegen wollte ich schon immer mal hin. Allerdings eher zu den Jazztagen. Nun lande ich hier in einer bezaubernden Stadt mit der längsten Burg der Welt. Diesen Weg jedenfalls werde ich wiederholen. Und dann aber mit Jazz. "Street of fame" ... so viele tolle Jazzer waren hier schon. Bisher hatte ich mir diese Konzerte nur im Radio angehört... aber für nächstes Jahr steht mindestens ein Konzert auf meinem Plan. Oder doch noch dieses?
2. Mai
Es nieselt, regnet, ist überall nass und Pfützen - ungemütlich. Drei, vier km vor Bad Füssing ist mein Schlafplatz. Na dann gehe ich doch mal zur Kur. Das überall warme Wasser ermuntert mich nicht groß zum Schwimmen... aber ich halte drei Stunden tapfer in den heißen Töpfen durch. Muss ich aber nicht haben... war ein Versuch. Vielleicht aber probier ich es mal hier in der Gegend mit Schwimmbad. Vielleicht.
1. Mai
Meine "Fahrt ins Blaue" - heute ist mein 59. Hochzeitstag. "Damals" blühten die Mandelbäumchen in Nürnberg und in Paris die Kastanien und in der Bretagne der Ginster ... eigenartig, was man im Gedächtnis behält und was man vergißt. Meine Hochzeitsreise habe ich mit 4 Männern, zwei Trompeten, zwei Zelten in einem blauen VW Käfer gemacht. Unglaublich was in diesen Minikofferraum gepasst hat. 4 Wochen waren wir unterwegs. Kathedralen, Loiretal, Paris, Bretagne und so weiter. Fast alles ist mir in guter Erinnerung. Georg hat den Himbeersirup auslaufen lassen ... gleich zu Beginn der Reise. Alles klebte - vielleicht auch deshalb die Erinnerung. Wenn wir Rast machten holten Georg und Ingfried seine Trompeten heraus und spielten um die Wette. In der ersten Nacht war es dem nicht ganz schlanken Ingfried zu eng im Dreimannzelt... er grub sich vor unserem "Hochzeitszimmer" eine Grube um seinen Schlafsack und schlief fortan in unserem Vorzelt.
Heute: Ab Richtung Amberg. Meine erste Pause mache ich in Chammünster und weiter durch das gelb blühende Löwenzahn-Land bis kurz vor Passau. "An der schönen blauen Donau ..."
Blau war hier aber nur der Dampfer. Nach einem langen Spaziergang am Fluß und skurilen Entdeckungen am Weg , als die Sonne im Fluß versank noch "Brotzeit" und um 21.00 war's dunkel. Die Freuden des "campings" - Zeitig ins Bett auf einem einsamen Campinglatz.
29. April
Immer wieder bekomme ich einen Korb oder Kiste mit "Schätzen" , so auch in der vergangenen Woche. Mein Augenmerk bleibt an den heute kaputten , früher aber immer wieder reparierten Säcken, 180 cm lang 43cm breit, hängen. Handgesponnenes Leinen, /Baumwolle, handgewebt. Kunstwerke sind diese "Reparaturen". Viel Mühe und Zeit hat er gekostet dieser Aufwand. Was ich damit mache ? Keine Ahnung, jedenfalls fein säuberlich zusammengelegt "retten". Was ich damit machen könnte, wüsste ich aber schon. Nur nicht jetzt.
Im Korb lagen auch diese Raritäten. Selten, werden sie doch meist in der Schublade verborgen. So gekleidet , kann man gut Heizung sparen. Wollene Hosen und angerauhte Untergarnitur.
Chic? nicht unbedingt, aber wärmer als nix unterm Tshirt und String :-)
Und dann noch Besticktes und Stoffe/ Spitze.
Irgendwann muß ich doch noch ein kleines Museum eröffnen...oder - alles in einer Ausstellung zeigen. Träumen kann ich ja mal!
23. April
Vormittags trüb und Regen.... aber dann - doch ein Sonnensonntag.
Das "Walberla" ... "Das Walberla östlich von Forchheim, auch der Berg der Hexen genannt, war für unsere Vorfahren der Sitz ihrer Götter. Deshalb errichteten sie auf dem Tafelberg eine heilige Stätte, um ihre Rituale und Gebräuche zu feiern. Als die Christen ins Land kamen, zerstörten sie alle heidnischen Kulturplätze und erbauten dort eine kleine Kapelle. Der Sage nach übernahm die heilige Walpurga die Aufgabe, den Berg für Gott zu weihen und die Kapelle zu errichten. Da sie das alleine allerdings nicht geschafft hätte, rief sie alle auf dem Walberla lebenden Hexen zur Hilfe herbei. Als Gegenleistung versprach sie den Hexen, dass sie sich alle jedes Jahr einmal zum Hexentanz auf dem Walberla treffen würden, um zu feiern. Als Termin legte sie die Nacht zum 1. Mai fest - die Walpurgisnacht." Wunderschöne Landschaft, weit und schier endlos der Horizont. In der Walpurgisnacht werde auch ich auf den Besen steigen. Einmal um die Kirche und da wird es ein teuflisches Konzert geben. Endlich wieder ...http://www.fundamental-soul-thunder.de/termine.html
22. April
Sonne und endlich warm... sicher nicht anhaltend, aber das war ja schon mal ein Anfang. Viele Stunden Gartenarbeit. Doch, auch mein wilder Garten braucht Zuwendung.
Erst mal bin ich sehr zufrieden mit mir, aber bevor ich in die Sommerpause gehe, muß noch einiges gerichtet werden. Die Wahl ob Liegestuhl, mit Buch oder Stickerei oder Beete pflegen oder Deko reinigen .... ist nicht einfach. Glauben könnte man auf den ersten Blick ich sei eine Rosteisenhandlung. Nein, aber Sammler bin ich schon, und jedes Teil birgt eine Erinnerung, An einen Menschen, eine Reise, eine Wanderung, an ein Gespräch ... manches sind Geschenke und jedes Teil könnte eine Geschichte erzählen. In wenigen Wochen wird alles überwachsen sein, manches Teil versteckt sich dann unter Blättern und Blüten. Es gibt inzwischen Bereiche, die ich gar nicht mehr betrete. Die oberste Etage z.B. ... hier wächst wild, was wild sein will. Waldmeister, Bärlauch, Lerchensporn ... Alles andere bespiele ich noch, mehr oder weniger, und wenn es nur zur Ernte ist. Die Treppe zu diesen kleinen wilden Ecken ist inzwischen "off limits".
19. April
Tja,
UFO's... UnFertigeObjekte - sie begleiten mich ständig. Auch jetzt arbeite ich an mindestens 5 Teilen gleichzeitig. Und das ist gut so, denn es ist abwechslungsreich und regt zum Denken an.
Und manchmal, nein meistens wird alles auch irgendwann fertig. Oder es wird etwas Neues daraus. Ansonsten passiert hier nicht viel. Der Winter hat sich wohl verabschiedet, das sieht man an
den längeren Lichttagen und der höher steigenden Sonne. Sie bringen aus dem Dunkel alles Mögliche an den Tag. Schmuddelecken, Fenster, Wäscheschrank und Gartenecken sowie Sonstiges werden
deutlicher sichtbar und sollten für die Sommerfreiheit "ordentlich, sauber" aussehen, damit beim Sonnenbaden und sonstigen Sommervergnügen das schlechte Gewissen zu Hause ruhen
kann.
Nun, ich mache mir ein paar Vorgaben und trödele rum. Manches ist schon ansehnlich, wie die Nähgarnkiste. :-) Alle Rollen nach Farben sortiert. Ja, diese Art von "Arbeit" mach ich nicht ungern. Bei einem Hörspiel oder Klavierkonzert sortieren. Die Hände sind beschäftigt. Das Gehirn auch. Ausgleich fehlt nur den Füssen... aber das ist eine leichte Übung - Schuhe an, Türe auf und schon kann's losgehen. Heute ist aber erst mal Gartenschnitt der stacheligen Sorte abfahren angedacht. Und Autoinnenreinigung. Sobald das Wetter es zu etwas höheren, beständigeren Temperaturen schafft, bin ich weg. Inzwischen richte ich vor der Tour gen Süden mein "Pop op Hotelchen" wohnlich und bequem ein um jederzeit reisefertig zu sein. Nächste Woche noch ein Auto-Checkup und dann aber ... und ja mit "Arbeit" im Gepäck. Im Liegestuhl lässt sich's wunderbar sticheln .
Drei Vorlagen, Grundlagen, um daraus etwas Interessantes zu machen, eine Geschichte zu erzählen. Immer noch zum Thema und mit Erdfarben. Langweilig? Hm, deswegen liegt es alles immer noch. Ich brauche eine zündende Idee. Die kommt aber niemals vom hinterm Ofen sitzten und von ganz alleine. naja, selten jedenfalls.
Also raus aus dem Haus... in Erdgruben buddeln, spannende neue Pigmente finden und reiben sowie Möglichkeiten zum färben finden.
An diesem "Bild" hänge ich nun schon eine ganze Weile. Es wird noch lange dauern. Irgendwann werde ich mal die Stiche zählen, die darin verborgen sind :-) . Ende März hatte ich schon den Werdegang etwas beschrieben, inzwischen hatte ich "nur" gestickt. Mit Nähgarn in Grau-Schwarz. Das erste Teil ist zur Applikation fertig . Es wird noch dauern ... aber deshalb mache ich es ja. Um das zu tun, was ich tue.
Ach ja --- dann habe ich noch vor, in diesem Jahr endlich die Sammlung von Naturgarnen wie Pferdehaare, Gräser,
Flachs, kleine, dünne Wurzeln, und allerlei biegsames Material, (das bereits jahrelang in meinem Kopf surrt) zu Schnüren gedrehtem Schußmaterial in die Restkette aus Leinengarn
einzuweben. Als ich in den 90igern bei den Ureinwohnern Alaskas (Tlingit) war, hatte ich mir Büch er über deren Flecht , Web- und Spinntechniken mitgebracht. Immer wieder muß ich
beklagen, daß ein Leben für einen Menschen einfach zu wenig ist. Alles das, endlich tun was ich noch könnte und würde und möchte ... na vielleicht klappts ja noch. Und ja, ich weiß ... es
ist nicht das Leben zu kurz, sondern mein Wollen zu viel
14. April
Nein, regnen sollte es an diesem Wochenende nicht. Der ausprobierte Wanderweg wird rutschig und schwer zu balancieren sein ... nun, es gibt Abkürzungen und die Wanderung soll ja erst morgen sein. Vielleicht ist der Wettergott gnädig mit uns. Kuchen, Torten und Nachtisch stehen parat und und auch ich bin startklar. Alles vorbereitet, abrufbereit. Für unseren Familientag habe ich nur die "süßen Seiten" übernommen. Alles andere habe ich abgegeben. Bio- Regional- und gekonnt lecker zubereitet bekommen wir von A-Z alles serviert. Welch ein Luxus! Es ist schön alle Fmilienmitglieder mal wieder an einem Tisch zu haben, ich freue mich schon lange darauf. Es ist nicht alltäglich wenn die Lebensentfernungen so auseinanderliegen, quer durch die Lande in allen Himmelsrichtungen verstreut. Und ja, ich bin träge geworden. Eine lange Reise braucht Planung ... unterwegs muss ich da noch und hier noch und da noch einen Besuch einplanen. Also schiebe ich Reisen vor mich hin. Das liegt aber sicher nicht an der Lust, sondern daran, daß alle möglichen Steine im Weg liegen. (Die ich aber auch selbst verteile) Meine nächste Reise ist jedoch schon in Planung. Sie wird in den Süden Bayerns gehen. Und ja, ich kann mir den Luxus erlauben auf besseres Wetter zu warten.
Lieblings Kuchen:
Frankfurther Kranz
Beerentorte /Brombeeren - letzter Vorrat
Tiramisu
Zitronen-Orangenkuchen
Schade, daß ich nicht mehr Gäste habe, denn die Reihe könnte wahrlich länger sein ... Aber ich muß sowohl auf die Beweglichkeit als auch die Linie achten. Da darf nichts übrig bleiben, was zur Verführung beiträgt. Der Zitronen-Orangenkuchen war zu lang für die Platte, also habe ich schon vorgekostet. Bleiben noch drei weitere Veruche. Das ist ein gutes Maß. Heißt es doch man sollte "massvol" sein.
10. April
Schafberg, Kuhberg, Steinberg, Teufelsstuhl und wie sie alle noch heissen, die Felsen und Berge um mich herum. Heute habe ich das "Kühloch" gefunden. Eine Wohnhöhle, die 1800 als Versteck vor den Franzosen für Kühe benutzt wurde. Auch Räuber und Hirten nutzen sie und sie diente in den letzten Kriegsjahren 1945 wieder als Versteck. Ich bin ganz alleine und habe Schiss hineinzugehen. 60 m ins Dunkel ? Nix für mich. Da ich meist rumtrödele und ständig stehen bleibe, zieht sich so ein Wanderung schon über mehr als nötige Stunden. Aber warum sollte ich eilen. Der noch lichte Laubwald ist gerade richtig für den sonnigen Tag. und immer wieder lockt ein Stein oder ein Moosplatz zum Verweilen. Gruselige Gesellen leisten mir Gesellschaft. Mancher Fels macht Grimassen oder hat ein bedrohliches Aussehen ... aber es sind eben nur Steine.
9. April
die "1000 Augen", "Teichpfanne", oder das "Meer mit 1000 Ufern"werden die Seen genannt "Korrekt wäre aber "Land der über 4600 Teiche" - so viele sind es nämlich wirklich. Würde man die Teiche aneinander reihen, wären sie zusammen dreimal so groß wie der Tegernsee oder zweimal so groß wie der Wolfgangssee! Die Tirschenreuther Teichpfanne hat übrigens eine fast tausendjährige Tradition. Die Spezialität des Landkreises ist somit auch klar: Karpfen. Der Großteil der in Deutschland verspeisten Karpfen kommt aus der Tirschenreuther Teichwirtschaft. Rund 2.000 Tonnen Karpfen liefern die Tirschenreuther jährlich."
Ich habe den Nachmittag heute in der Waldnaabaue verbracht. Hier mäandert die Waldnaab zwischen den Teichen. Und sollte ich das wieder mal machen, so nehme ich mein Fahrrad mit. Zu Fuß kommt man da nicht weit, hat man als Ziel den Ausgangspunkt. Der April war gnädig mit mir, hat es doch nur kurz und kräftig ein mal mitten im Nirgendwo geregnet. Das Wolken- und Lichtspiel war besonders abwechslungsreich und so hatte ich die Nase meist gen Himmel gestreckt. Irgendwie hätte ich meinen Wohnsitz wohl besser in der Nordoberpfalz gesucht , nah am Wasser - obwohl, es ist von Nord bis Süd gleich viel zu entdecken. Und Königstein liegt ja zwischen den Felsen und Bergen sogar am Meer (Jurameer) Also: alles richtig gemacht. Soo schön, diese Oberpfalz.
und am Ende noch ein Spaziergang in und um Tirschenreuth.
8. April
Ganz deutlich habe ich heute den weißen Streifen am Horizont gesehen. Er verspricht sicher sonnige Ostertage. Wenn nicht, ich werde, egal wie es da draussen aussehen wird, passend bekleidet, unterwegs sein. Im "Zwiebelschalenlook". Wohin? Keine Ahnung, aber wie immer : Der Weg ist das Ziel. Heute helfe ich mal dem Osterhasen beim Eier färben und bereite den Teig für Osterzopf und Osterbrot vor, falls er morgen vorbeihoppelt bin ich wenigstens vorbereitet. Auf das Osterfrühstück mit den bunten Eiern und dem Osterbrot (Auf der sonnigen, aufgeräumten Terasse- ;-) ) freue ich mich heute schon. Gar nicht locken kann mich das eingeschweißte, vor Wochen schon gebackene Ostergebäck, auch nicht das aus den Bäckereien ... Es muß (so lange es möglich ist) im ganzen Haus nach frisch gebackenem, luftig, lockerem Hefeteig duften. Um Schokoladeneier habe ich bis jetzt einen großen Bogen gemacht. Irgendwo auf meinen Osterspaziergängen wartet sicher eine opulente Torte, ein Ei-s-becher oder, oder ... ich packe mal sicherheitshalber mein Osterbrot ein ... und Kaffee, falls ich mich verlaufe.
Handarbeit? Kunst? Kreatives Tun? Ruht einstweilen. Steuer, Papierkram, Knopf- Nähzeugkrimskramsschubladen sortieren. Nähgarne aufwickeln und nach Farben ordnen - ich kann wieder in die Wrkstatt, die Sonne schien durchs Fenster und Schostakovitsch begleitete mein Tun. Die Werkstatt ist wieder startklar, nur mir fehlt die Lust.
und hier die Ergebnisse :-)
6. April
Es kann nicht darum gehen 10000 Schritte zu tun oder X km gelaufen zu sein. Auch nicht wie lange ich unterwegs war zählt - Ich bin nur unterwegs um die Jahreszeiten zu erleben, zu sehen was mir alles begegnet, mich inspirieren zu lassen, Neues zu sehen: Ein alter Baum, der alles tut um neue Äste zu treiben, ein Vogelnest im Gestrüpp, der Ausblick zum Horizont. Seidelbast, Veilchen, Schlüsselblumen blühen und Kräuter für die Suppe stehen am Waldrand. Alles erzählt Geschichten. Was bitte, kann es schöneres geben? Schön, schöner am schönsten ...
5. April
Färbevergnügen mit Rhabarberwurzel :-)
250 g klein geschnittene Rahabarberwurzel eine Stunde in 5 l Wasser auskochen.
100 g feuchte Wolle zugeben und über Nacht ziehen lassen.
Einen zweiten Zug habe ich mit unterschiedlichen Stoffen gemacht, den Tag über in der heißen Farbflotte ziehen lassen.
In einer früheren Färbung war das Ergebnis ein Zitronengelb. Diesmal ist es eher ein Orange. So viele unterschiedliche Einflüsse wirken zusammen - Wasserqualität, Standort/Bodenbeschaffenheit der Färbepflanze, Temperatur , Färbegut wie Leinen, Seide, Wolle. Immer wieder ein kleines Abenteuer. Immer das Gleiche ist doch langweilig - das kann die Industrie besser.
4. April
Eiskalt ist es draussen, Eiszapfen wachsen wieder unterm Felsen, es ist ungemütlich. Trotzdem mache ich eine kleine Runde - Schafe besuchen. Immer wieder gib es Familien, die nur aus schwarzen Schafen bestehen. Ich konnte sie nicht zählen, aber es sind ca 10 +. Ständig sind sie in Bewegung, eine genaue Zahl ermitteln ist schwierig. Aber alle kleinen sind schwarz. Die Mütter bunt gemischt. Nein, nicht Regenbogenbunt - grau, braun, gemischt ...
Tja und dann gibt's noch ein neues Ziel. Rhabarber kann geteilt werden. Er hat wunderschöne große Wurzeln. Aufgeschnitten sind sie richtig kleine Kunstwerke. Und sie sind ein guter Farbstoff. Was liegt nahe? Ein Färbetag. Morgen ... morgen ...
2. April
Meine Freundin hat wieder ein Enkelchen bekommen. Nr. acht, Jana. Das heißt, wir nähten die achte Babydecke. Das geht, ist man zu zweit viel schneller als alleine und macht auch mehr Spaß. So hatten wir mal wieder einen unterhaltsamen Tag mit vorzeigbarem Endprodukt. Ganz fertig ist nur das Top 1 m x 1 m . Nun fehlten noch Ränder und Rückseite. Das hat sich die Oma als Nebenjob vorgenommen. Ich darf dann das "Baby auf Decke" fotografieren. Die bessere Wahl. ;-) .
Ansonsten habe ich das Wochenende versucht nicht im Regen abgeschwemmt zu werden, zwischen Wolkenlücken nochmal im Gartenreich Pflanzen zu besorgen. Stiche und Strukturen an meiner schwarzweissen Landschaft mit unterschiedlichen Mustern zu sticheln und es mir gut gehen lassen.
Eher ein etwas langweiliger April ... aber er hat ja erst begonnen und ich glaube, es verstecken sich darin schöne Aussichten. Nicht nur wettermässig.
Der Landschaft beim Wachsen zusehen ... das kann man nicht nur life ;-) Für meine Applikation besticke ich die Stoffstreifen mit einer fiktiven Landschaft, Felsen, Steine. Seen, Moose, Felder, Wiesen …
Grundlagen zur Auswahl für meine Stickstiche finde ich in meinem Fundus. Lieblings - „Mustertuch“ ist mit „Leinenstickerei“ entworfen. Im Schweizer Landesmuseum beeindruckten mich die Ton in Ton gestickten Bilder auf Leinenstoff mit weißem Leinenfaden. Zahlreiche Stichvarianten gestalten die Bilder. 12 Sticharten dieser Leinenstickerei benutzte ich damals für mein Mustertuch. Heute arbeite ich mit Restrollen Nähgarn, die ich doppelt vermische um noch zusätzliche Struktur ins Bild zu bringen. Mein Untergrund ist auch kein Leinen, sondern mit Erdfarbe gefärbte Baumwolle. Erlaubt ist was gefällt. Stickerei geht bis ca. 5000 Jahre zurück und hat sich immer weiter entwickelt - weltweit gibt es unzählige Stiche und Stichkombinationen. Was mir fehlt, ist ein zweites Leben.
30. März
Wie
jedes Jahr und auch dieses wieder. Bärlauchsalat. Jeden Tag. Nein, überdrüssig werde ich ihn nicht. Langweilig? Nein, er lässt sich vielseitig marinieren. Irgendwann erledigt sich die Ernte von
selbst. Jedes Jahr nimmt der Bärlauch ein neues Eckchen im Garten in Anspruch. Man könnte fast sagen "Unkraut", hat er erst mal den richtigen Ort gefunden. Heute Abend gibts Pfannkuchen mit
Käsefüllung und ... richtig geraten: Bärlauchsalat.
Klar könnte ich die "Landschaft" auch mit der Maschine sticken. Voraussetzung dazu haben wir beide, Bernina und ich, Stiche und Kenntnis. Nur die Arbeit mit der Hand, Stich für Stich ist mir viel lieber, als das Motorengeräusch der "Bernina" im Ohr zu haben. Dann schon lieber zerstochene Finger und den Klag einer Musik nach Laune im Ohr. Und warum schnell, wenn's langsam auch geht? Ich arbeite nicht genau nach meiner Skizze, sondern so, wie es sich gerade ergibt., halte mich aber an die äusseren Linien. Vorlage für manches Muster ist die Arbeit des Borkenkäfers, eines Steines mit Muscheln und ja, der unwillkürlich gezogene Strich/Linie. Ich wage es ja kaum zu sagen - aber es kommt mir sehr gelegen, das wechselnde Wetter, die niedrigen Temperaturen und der Nieselregen. So kann ich gemütlich an der Nadel bleiben ohne nach Draussen zu Gartenarbeit und möglichen Wanderungen zu schielen. Man könnte ja .... später ist auch noch Zeit, er kommt ja erst, der Sommer.
28. März
Den Tag
gestern habe ich mit Stift und Skizzenblock verbracht. Entstanden ist ein kleiner, weiterer Schritt zu einem Ganzen. Nun müssen Farben und Stichtechniken ausgewählt werden und dann
kann das kleine Werk im Werk entstehen. Bin gespannt, wo es hinführt. Immer noch hat es etwas mit Erdfarben und Erde zu tun. Eine Ausstellung will auch etwas zum Zeigen und Nachdenken bieten,
möchte mit Text, Textur, Textilem gefüllt werden ... und ja, es muss erst entstehen. Begleitet mich auf dem Entstehungsweg mit Erdfarben zu einem Bild -- 60x 80 cm.
27. März
Gefühlt,
war gestern zur Kunstausstellung in der Schule aus meiner Sichtposition halb Königstein auf den Beinen. Eine gelungene Veranstaltung! Danke an Organisation, Künstler-Kollegen und Helfer für das
Engagement. Bekannte und unbekannte Besucher, gute Gespräche und interessierte, aufmerksame Leser und Betrachter der ausgestellten Objekte samt Texten. Die Sicht von der Seite des
Ausstellers, ohne die Organisation und Verantwortng selbst zu tragen ist sehr entspannt. Und wenn dann alles noch nur um die Ecke stattfindet - perfekt, ich konnte die Atmosphäre mal in
Ruhe geniessen.
Jetzt
gehts nach Aufräumen an die Fitzelarbeit bei meinem neuen Projekt. Viele kleine Stiche sollen die Fäden festhalten, damit ich mit ihnen eine Kontur erstellen kann. Zur Hilfe/ Inspiration stehen
mir ein kleiner Stein mit Muster in Muschelkalk sowie Kopie eines Baumstammes mit Borkenkäferzeichnung und Papierschnippelmuster. Nachdem draussen zwar die Sonne scheint - ab und zu - aber
doch immer wieder, dicke graue Wolken am Fenster vorbei ziehen, mache ich mal einen Kreativtag am warmen Ofen. Zu kalt zu Gartenarbeiten. "Kunst ist Freiheit" hieß das Thema am Wochenende
... ich fühle mich frei und gestalte meinen Tag nach Lust und Laune, immer im Vesier, daß es ein Gechenk ist, das ich sehr schätze und genieße.
25. März
Gestern habe ich nochmal an meiner Arbeit in der Kunstscheune korrigiert, Text angebracht und Fotos von meinen Mitausstellern gemacht. Großes Lob von den Damen am Eingang, die Standwache in der Ausstellung halten. Ja, doch, das freut mich sehr. Vor allem nachdem sie den Text gelesen hatten, waren sie sehr berührt.
Dann ein Besuch im Neuen Museum. Erdfarben Bilder und Textiles ... Nein, inspiriert hat mich das alles nicht. Aber ich habe eine nette Kollegin getroffen. Das allein war den Weg wert. Das Neue Museum an sich - imposant. Ich mag es sehr. So hat der Regentag, nachdem ich sonst alles erledigt hatte, was auf meinem Tagesplan stand, doch noch ein kleines Abenteuer geborgen. ( ausser, dass ich pitschenass war)
Heute sind alle sieben Bündel Rosenstacheln im Container untergegangen und ich kann neue Schneideorgien in Angriff nehmen.
Alle Pflanzen, die mich aus der Gärtnerei begleitet haben, sind an Ort und Stelle meiner Wahl gepflanzt. Aber .... da muß ich nochmal nachhaken, es ist noch Platz. Sollte man nicht Beete niemals unbedeckt lassen? Mit Freuden gehe ich in die nächste Woche ...
Heute ist noch Aufhängen meiner Arbeiten "rote Liste" sowie "Land und Meer" in der Schule angesagt und morgen Nachmittag hoffe ich auf viele Besucher. Paula, die diese Ausstellung auf die Beine gestellt hat, in einem Schulprojekt, hat gute Arbeit geleistet und muss belohnt werden. Ein junges Mädchen in Textil und Kunst interessiert, wie schön.
22. März
Eine lange, arbeitsreiche Woche ist hinter mir. Runderneuerung des Gartens. Nach 24 Jahren wohl kein Wunder. Ach könnten wir uns doch selbst nach 24 Jahren runderneuern. Da wäre ich jetzt ... zu jung vielleicht. So pflege ich eben weiter meinen Garten (und auch ein bisschen mich selbst). Noch einiges ist zu tun. Diese Woche ist schon komplett verplant ... aber nächste gehts weiter. Auch ein kleiner Garten braucht eben Zuwendung. Und ich freue mich schon, wenn's an die Feinarbeit geht. Heute habe ich schon mal Ersatz für veraltete und fehlende Pflanzen besorgt und einen schönen Nachmittag in meiner Lieblingsgärtnerei verbracht. Zur Entschädigung und Belohnung für verkratzte Hände (trotz Handschuhe) mußte das schon sein ... Kaffee und Kuchen satt ... sooo lecker und gemütlich. Und abends ? Spiele ich mit Farbe, Stoff, Garn und kreiere ein neues Bild. Ja - doch, ich bin zufrieden mit meinem "Wochenwerk" Nur das Gestrüpp liegt mir noch ... auf der Terasse. Am Samstag gehts in den Container.
16. März
bis 16. April ist diese Ausstellung noch zu sehen. 34 Künstler stellen aus. Zur Vernissage war es, wie sagt man? "Rappelvoll"! Alte Bekannte und neue Bekannte, schöne Gespräche , Bilder von Künstlern, von denen schon Bilder an meiner Wand hängen und tolle, neue Entdeckungen. Ein wunderschöner Abend. Das tollste Lob - und ich bin sehr, sehr stolz darauf - kam von einem, der's wissen muss ... "Eine hervorragende Arbeit" Ja, ich bin gewachsen. Es ist der Lohn für meine harte, aber schöne, kreative Arbeitszeit. Und ja, ich schließe gleich mit Angefangenem an, Die Ausstellung für Erdfarbe ist noch offen .... das Lob muß ich mir nochmal holen. Es macht süchtig :-). Hier meine Lieblingsbilder - und natürlich "Ich". Ja ich fühlte mich wie eine Hauptperson - unter vielen ...
15. März
Unglaublich, diese frühen Blüher. Seit Wochen schieben sie sich aus dem Boden, glauben wie ich "Jetzt" wird's warm ... und blühen schon fleißig. Immer wieder kommt etwas Neues dazu. Unermüdlich trotzen sie dem Wechselwetter. Kaum abgetaut und aufgerichtet, werden sie wieder tiefgefrostet und zugedeckt mit einer Schneedecke.
Inzwischen bin ich fleißig. Nachdem die für die heutige Vernissage erstellten Arbeiten erledigt sind, habe ich mich an regenfreien Tagen an die anstehenden Gartenarbeiten gemacht. Erst mal Knochenarbeiten um in Übung zu kommen, nach den langen Nähtagen/Wochen am Arbeitstisch - in gebückter Haltung und ohne viel Bewegung - fühle ich mich entsprechend. Gut, daß dazwischen immer wieder kalte, feuchte Pausen liegen.
Heute wollte ich eigentlich meine Lieblingsgärtnerei besuchen, auf dem Weg zur Vernissage. Aber gut ... es schneeregnet, da macht es keinen Sinn. Das heißt: ab morgen die ausgebuddelten, sorgsam verwahrten Kugellauchzwiebeln wieder einsetzen....100erte. Aber das vor meinen Augen entstehende Bild spornt an .
12. März
Die Schneiderei ist wieder aufgelöst, alles an seinem Platz. Noch wenige Handgriffe und die Jacke ist fertig. Leider ist mir beim Einnähen der Tasche ein Denkfehler geschehen. Jetzt muß ich nach-denken, wie ich ihn behebe. Aber ich habe natürlich schon eine Idee. Aus Fehlern lernt man oder man wird kreativ und es entsteht Ungewolltes. Die Utensilien für meine Nähereien entstammen aus einem ein - Mann - Schneidereibetrieb. Der alte Schneidermeister hat 80jährig den Platz auf dem Tisch aufgegeben. Ja, auf dem Tisch, er nähte noch altmodisch im Schneidersitz. Ich nutze den Tisch heute u.A. hauptsächlich als Eßtisch. Er erzählt Geschichten. Seitlich sind Haken an den Tischbeinen angebracht. Wohl für Scheren, und Maßband ... Unten ist eine Halterung für ein großes Brett, da waren die Stoffe deponiert. Das Holzmaß für Kragen und Kurven habe ich schon viel nutzen können. Auch Armkugel-und Ärmelbügelkissen sind hilfreich.
Die Schneiderbüste ist ebenso aus dieser Herrenschneiderei, paßt aber genau als Modell für mich. Die große Spezialnähmaschine hat bei meinem Enkel einen Platz gefunden.
Ich kann mich an den alten Herren noch sehr gut erinnern. Er trug ein weißes Hemd mit einer schwarzen Weste, schwarze Hose und auf der Nase eine runde Brille in einem runden freundlichen Gesicht. Er war so glücklich, jemand gefunden zu haben, der seine Schätze nutzt.
10. März
Lange habe ich noch an der "alten" Jacke rumprobiert um ihre Farbigkeit zu dämpfen. Ich mag sie sehr, sie fühlt sich gut an, paßt perfekt, aber sie ist einfach zu bunt, ich fühle mich nicht wohl in ihr.
Die "Neue" finde ich angemessen. Sie hat die gleiche Form und Größe. Der Grundstoff ist ein feines Leinen, das ich von einer Textilreise nach Ungarn mitgebracht hatte. In der Rückenmitte habe ich einen Streifen crazy patches in Rottönen appliziert. Die Stoffschnipsel habe ich zusätzlich mit Vorlagen aus meinem Mustergürtel bestickt. Ja, es hat sehr viel Spaß gemacht, obwohl schwarz auf schwarz eben nicht ganz einfach zu sehen ist. Aber wer will es denn einfach? Nun füge ich noch Taschen ein und es muß noch das Futter und die Jacke selbst genäht und verbunden werden. Sicher finden noch ein paar Stiche hier und da zum Schluß noch einen Platz. Ob ich mich darin finde, werde ich spätestens am Mittwoch zur Vernissage wissen, dafür habe ich sie gemacht. Und - weil ich Lust auf "Rot" hatte ;-)
6.. März
Heute habe ich meine Arbeit abgeliefert. Paßt perfekt zur Wand, an der sie hängt. Klar, ist ja auch Farbe aus der Natur auf Stein aus Natur ... Voila, hier für diejenigen, die keine Chance haben, meine "Verbrannte Erde" life zu sehen. Text dazu siehe Link
Ein Spaziergang durch Nürnberg weckt immer Erinnerungen. Hier, bei der Stadtbücherei um die Ecke war einst eine große, alte Weide, im "Wespennest". Heute steht da ein neues Haus... Wenn ich keine Lust auf Schule hatte, vergrub ich mich in deren Äste mit einem Buch. Lesen war meine Lieblingsbeschäftigung. Wenn es von der Lorenzkirche 12.00 läutete, brachte ich mein Buch zurück und ging nach Hause. Meine Lehrerin meinte, als ich in der 7. Klasse war "Die kommt sowieso nie". Ich durfte statt Schule eine Lehre antreten, bei einem sehr konservativen Rechtsanwalt. Hier lernte ich die Grundlagen für ein anständiges Leben. Steno, Schreibmaschine, Buchhaltung ...
Das "Heilig Geist Spital" ist inzwischen Seniorenwohnstätte. Da wollten mein Mann und ich eigentlich unseren Lebensabend zusammen verbringen. Mitten in der Stadt, direkt am Fluß. Es kam anders.
Ja, und da ist noch die "Liebesinsel", so nannten wir sie. Unter ihren Baum war ich dann bevorzugt zu finden, statt in der Bücherei. Die hatte schon geschlossen, wenn ich nach meiner Arbeitszeit (8.oo - 19.00) frei hatte. Auch dieser alte Baum wird wohl bald nicht mehr stehen.
Der Einkaufsbummel war dann schnell erledigt, nachhaltig blieb nur der Gedanke an die Weihnachtsmänner von Lindt... sie sind mutiert...sind jetzt Osterhasen.
4. März
Ich glaube, es war 1992, als ich in einer Kiste, ganz verknittert und schmutzig diesen Block von einem "Crazy Quilt" fand. Auf einem Flohmarkt in New York.
Nach dieser Idee nöhte ich mir damals eine Jacke. Aber nie habe ich sie getragen. Sie hängt als Deko im Flur an einem Haken und wartet auf einen Auftritt. Das wird auch so bleiben, denn sie ist mir einfach zu bunt. Und nun? Warum nicht noch eine nähen. Sie könnte ja etwas dezenter und weniger bunt sein und doch etwas diesen tristen, grauen Tag erheitern. Also - ran an den Schnitt und etwas "crazy Patch" kreieren. Tragbar, dezent und doch fröhlich. Ob ich das hinbekomme? Dann werde ich die Jacke zur Vernissage am 15. 3. tragen. Und wenn nicht? Dann finde ich eine andere Jacke ...Bin gespannt ...
Oft nehme ich meine alten "Muster" in die Hand , um etwas zu finden, mit dem ich arbeiten möchte. Dieser Gürtel war mein "Gesellenstück". 1991 , eine Woche habe ich dazu in der Paramentenwerkstatt in Kaiserswert gesessen und in 30 Stunden Muster an Muster gereiht um möglichst viele Techniken einzuarbeiten. Weiß jemand wie schwer es ist schwarz auf schwarz Fäden zu plazieren? Sehr schwer. Damals hatte ich mich in einer Paramentenwerkstatt als Leiterin beworben. Die Meisterprüfung hatte ich schon, aber nicht die Gesellenprüfung. So geht das aber nicht hier in Deutschland. Alles muß seine Ordnung haben ;-) Also habe ich mich hingesetzt, als Quereinsteiger - und habe aber dann letztendlich doch entschieden, anstatt 40 Stunden in der Woche lieber frei und kreativ und arm zu bleiben. Ein glückliches Künstlerleben eben...
3. März
Heute sind mir Kuhlocken begegnet. Nein, keine Glocken , Locken ... zu niedlich waren die Pinzgauer Rinder, und neugierig schnupperte die Dame mit Ring an meiner Camera. Die lecker aussehenden Rouladen, Salami und Co...ließ ich dann aber doch lieber im Verkaufsraum. Mein heutiger Weg führte mich auf die Zant.
"Der Zantberg, auch nur Zant oder Hohe Zant genannte Berg ist mit 646,8 m ü. NHN die zweithöchste Erhebung im Oberpfälzer Jura und befindet sich im Landkreis Amberg-Sulzbach."
"Sehr schönes Wandergebiet. Egal von welcher Seite man kommt, es führt immer ein schöner Wanderweg zur Waldgaststätte. Derzeit sind die Wege leider durch viel Windbruch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Das sollte aber bis zur Wandersaison 2019 wieder gut behoben sein."
Das scheint aber (2023) immer noch nicht erledigt zu sein. Ein verwitterter Wegweiser zeigt zwar die Richtung. aber an zwei
Wegkreuzungen hat man die Wahl. Irgendwann bin ich umgekehrt. Vermutlich wenige 100 m vor dem Ziel habe ich aufgegeben ... Ist nicht der Weg mein Ziel? Irgendwann probier ich's
nochmal.
27. Februar
Na dann hole ich mir den Süden eben in die Küche. Konserviertes Sonnenlicht aus Sardinien. Draußen ist es eisekalt, in der Küche duftet es nach Apfelsinen. Direktlieferung vom Baum in den Topf. Auch die restlichen Äpfel, die ich im Herbst auf den Wiesen aufgesammelt hatte, sind noch bevor sie endgültig verschrumpelt sind im Glas. Bratapfelmus. Apfelsinenmarmelade ist mein absoluter Favorit. Sie hält nicht lange, denn ich kann selten an ihr vorbei. Da hilft's auch nicht sie im Keller zu verstecken. Heute habe ich geschält und geschnitten und geraspelt und nun dürfen sie über Nacht Saft ziehen. Morgen werden die Gläser dann gefüllt - das erste Glas sofort verkostet. Der "Orangenzucker" darf jetzt trocknen. Er wird zum Kuchen backen und für andere Naschereien verwendet.
1 Tag/Nacht stehen gelassen, püriert, 3 Minuten gekocht und ab ins Glas ... Sonne im Glas. Morgen zum Frühstück mit frisch gebackenem Brot. Das steht zum Glück noch im Ofen. sonst gäbe es jetzt Frühstück ;-)
Und dann? Ich habe vor Kurzem einen Korb voller Schätze bekommen. Eigentlich wollte ich daraus vielleicht etwas nähen. Oder ein Bild gestalten, oder eine Jacke patchen oder sonst etwas zaubern. Aber ... es ist wie immer in solchen Fällen. Handgewebt, handgenäht - da kann ich doch nicht einfach in den Stoff schneiden?
Ich habe es alles erst mal inspiziert, schön zusammen gelegt und ... schau erst mal -
25. Februar
2/3 des Beetes ist leer ... nun darf ich es neu planen. Ganz habe ich mein Ziel nicht erreicht aber das Wetter stoppte meinen Eifer. Geglaubt hatte ich sowieso nicht daran, daß das milde Wetter anhält.. aber gehofft. So sitze ich nun am Fenster und schaue den schmelzenden Schneeflocken zu. Schön, muß aber jetzt nicht mehr davon sein. Jedoch das ist wohl Wunschdenken.
Aber ... wenn man lange genug in die Himmel schaut, wechselt grau zu blau und ab und zu schiebt sich auch ein Sonnenstrahl zwischen die Wolken. Manchmal hilft wünschen.
23. Februar
Wie groß ein "kleiner" Garten ist, merkt man spätestens, wenn man vor verdichtetem Boden steht bei dem die Taubnessel die Überhand gewonnen hat und das Ganze wie eine Brache aussieht. Gartenarbeit Mitte Februar? Doch, das geht dieses Jahr und hat Spaß gemacht. Der Boden ist frostfrei, gut durchfeuchtet und locker und die Temperatur sehr angenehm. Also, ran an den Spaten. Ein Beet, 2,5 x 4 m² muß plan gemacht werden. Einige dicke, festsitzende Stauden und drei alte schwächelnde Rosen müssen raus und verpackt werden. Gefühlt hunderte von Kugellauchzwiebeln sind in diesem Beet versteckt und wollen gerettet werden. vorsichtig, einzeln in Schüsseln zwischengelagert.
Nach drei Stunden bin ich platt ... das Beet jedoch ist nur zur Hälfte leer.
Aber ... ich hatte ja schon gestern 5 Stunden im Garten gearbeitet, Wege begradigt und gesäubert und Vertrocknetes ausgeschnitten. Heute , nachdem ich wegen leichtem Regen nach 2 Stunden werkeln Pause machte, bin ich dann doch noch am Nachmittag an die Knochenarbeit gegangen, ahnend wie der Abend sich danach anfühlen wird. . Nun kommt erst mal wieder Regen, Schnee und Kälte, also kann ich regenerieren. Vielleicht inzwischen die Kugellauchzwiebeln zählen?
21. Februar
Die Tage vergehen, auch wenn man sie gerne anhalten möchte. Manchmal spektakulär, manchmal ohne dass man es bemerkt. Manchmal voller Überaschungen, an anderen Tagen oede und langweilig. Meine "Arbeit" ist vom Tisch, hängt und ich kann sie betrachten. Nein, sie ist nicht "schön", aber was ist an Krieg schön? Meine Gefühle und Gedanken konnte ich die letzten Wochen lenken, verarbeiten, erkunden um "verbrannte Erde" darzustellen. Nun darf das Publikum in dem Bild, das ich mir machte, lesen., nachdenken und es kommentieren.
Ich mache erst mal Pause. Langweile mich absichtlich. Langweilen ist jedoch nicht der richtige Ausdruck, er drückt nur aus, daß gerade keine neue Arbeit auf dem Tisch liegt. Ich geniesse die erste Frühlingssonne, gehe spazieren, bummeln, Schafe zählen, Wolle kontrollieren, Garten inspizieren...backte Faschingskrapfen und habe heute mein erstes Eis in der Sonne gegessen. Das klingt alles doch nicht langweilig. Dabei überlege ich wie und was genau es sein sollte, das mich an den Tisch locken könnte. Was lustiges könnte es sein, fröhlich und bunt. Farberden sind ja doch noch in meinem Blickfeld. Aber ... in meiner Werkstatt ist es kalt und auf dem Eßtisch matschen und manschen, das wird ein Tohuwabohu ... braucht einen eigenen Platz, einen, den ich verlassen kann, um Abstand zu gewinnen. Ganz glaube ich noch nicht, dass die Temperaturen, die das Thermometer zeigt so bleiben werden. Ich warte mal lieber ab und langweile mich noch ein wenig, bevor ich Neues beginne. Bücher stapeln sich um mich herum, der Garten lockt und im Haus gäbe es auch einige Schmuddelecken zu entfernen. Konstantin Wecker`s "Utopia" habe ich heute erstanden. 2 CD´s zum Zuhören. Ob mich das erheitert, weiter bringt? Der erste Titel ist "Krieg" ... ich beginne lieber mit dem letzten "Jeder Augenblick ist ewig" ...
Heute hatte ich versucht endlich das Museum in Schloß Theuern zu besuchen. Hätte ich mir denken können, daß es geschlossen ist. Bayern hat eben mehr Feiertage als andere ... so blieb mir noch ein Spaziergang an der Vils. Auch schön. ;-)
15. Februar
Die Nacht war lang heute, um 5.30 war ich mit den Arbeiten für "verbrannte Erde" fertig. Trotz Rückenschmerzen, verspannten Schultern und drei zerstochenen Fingern habe ich es nicht ganz geschafft. Die Rückseite muß noch angenäht werden.( ca. 4,5 m winzig kleine Handstiche !)
Wie ich mich freue, das fertige Werk bald an der Wand hängen zu sehen!
Zwischen 16. März und 16. April werden unter Anderem zwei Arbeiten von mir zu sehen sein. Vorher leider keine Chance... muß ja schließlich spannend bleiben. Hier noch die Offnungszeiten. wobei ich sicher noch einen Flyer bekommen werde. Vorab aber dies:
Die Ausstellungsdauer: Donnerstag,
16.03. – Sonntag, 16.04.23
und die Öffnungszeiten: Do. Fr. Sa. So. 14-17 Uhr - (Karfreitag und Ostersonntag
sind geschlossen)
Anschrift: Kunst in der Scheune Zirkelschmietsgasse 30, Nürnberg
Für diejenigen,
die keine Chance haben persönlich die Stücke anzusehen, aber trotzdem neugierig sind was ich da Tag und Nacht treibe, werde ich unter "Geschichten" und "Ausstellung" hier auf der Website Fotos und Texte zeigen. Das muß ich aber jetzt
erst noch gestalten und denken und schreiben und fotografieren und ... und ... und, ist also unfertig.
Bevor ich die nächsten Arbeiten beginne, und das muß ich, denn nach der Ausstellung ist immer vor der Ausstellung ... (die mit "Erdfarbe" ist noch nicht fertig) werde ich dem Läuten der Schneeglöckchen und Märzenbecher lauschen, den Lenzrosen beim Wachsen zusehen und vom Frühling träumen ...
13. Februar
Was für ein Tag... Sonne, Licht, Kunst - Altes und Neues. Da draußen wartet die Welt. Wen hält es da zuhause?
Erstes Ziel: Residenz Hiltpoldstein -"Leben und Linien" Fotografie und Textil, eine Ausstellung - und dann ein Rundgang durch Ort und Stadtmauer mit Burg.
Zweites Ziel, ein Abstecher zum Schloß Eysölden. Wieviel schönste Zeit habe ich dort verbracht. Mit einer tollen Freundin mit viel Elan und Entdeckungsfreude. Leider hat sie uns viel zu früh verlassen. Ihr "Eysöldener Feldhase an Hagebuttensahne mit ...." ist mir immer in Erinnerung. Schön, daß ich Veronika, die Tochter, vor dem Schloß vorgefunden habe. Eine kleine Unterhaltung hat gezeigt, sie hat voll die Gene der Mama. Anfang März werde ich das Angebot testen. Ob ihr Feldhase auch so experimentell auf dem Teller landet? Egal was es ist, es ist eine Glanzleistung das riesige Gebäude alleine zu bewirtschaften, am Laufen zu halten ... Wir können an der Erinnerung nichts verändern, aber in der Gegenwart neue Erinnerungen schaffen ... Dieser Tag war eine Ergänzung. Morgen geht es wieder weiter mit der Gestaltung eines neuen Tages, einer neuen Erinnerung.
12. Februar
Frischluft tanken, Beine bewegen, Natur genießen. Das Eis schmilzt. Es ist sichtbar, es tropft. bröckelt und knistert, es wird wärmer... oder ist es Wunschdenken? 3° zeigt das Thermometer... da geht noch was.
Wunderschöne Motive zum Nacharbeiten - überall Inspiration. Flechten, Spinnennetze, Strukturen, Farben, oder schwarz - weiß.... was man alles damit machen könnte! Wenn ... ja, wenn nicht noch eine Arbeit mit fester Terminabgabe auf dem Tisch läge. Auch wenn heute Sonntag ist, so sollte ich doch, um meinem Ziel näher zu kommen, die Nadel tanzen lassen ...
8. Februar
Lange Eiszapfen schmücken die Felsen, die meinen Garten begrenzen. Es ist zwar abends merklich länger hell und auch die Sonne zeigt sich wieder mal, aber es ist frostig und noch oder wieder tief verschneit. So bleibt mehr Zeit mit Kater zu kuscheln und meine Arbeit fertig zu machen. Das Top ist jetzt startklar um mit der Zwischen- und Unterlage zusammen gesteppt zu werden. Für den finalen Rand hat Freundin Bernina wieder geholfen. Nachdem ich gestern den ganzen Tag per Hand mit winzig kleinen Stichen den inneren Rand festgenäht habe, war das heute ein Kinderspiel und Erholung für die Finger. Aber es wird gut, so glaube ich. Ab morgen wird gequiltet.
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