Der rote Faden...

Er ist ein Leitmotiv, ein stehender Begriff, der vielseitig verwendet wird und wohl auch etwas abgedroschen klingt. Ein „roten Faden“, bezeichnet eine gelegte Spur,  ist ein Wegweiser,  eine Richtlinie, ein Unterscheidungsmerkmal. Etwas zieht sich wie ein roter Faden durch Etwas.

Der Faden ist auch ein Maß. Der Begriff stammt vom althochdeutschen fadum, mittelhochdeutsch vadem und  dem englischem fathom. Damit bezeichnete man ein Maß, das bei ausgebreiteten Armen von Fingerspitze zu Fingerspitze reicht.

Der rote Faden, der Begriff stammt aus der Bibel , dem ersten Buch Gen 38,29/30 „ Bei der Geburt streckte einer die Hand heraus. Die Hebamme griff zu, band einen roten Faden um die Hand und sagte „Er ist zuerst herausgekommen“ „

Der Faden und das Spinnen haben  in der Mythologie und in vielen Märchen einen bedeutungsvollen Platz. Sie stehen für das Denken, für Fleiß und für den Lebensfaden, den die drei Schicksalsgöttinnen, (Nornen oder Moiren)spinnen. An ihm werden das Leben des Einzelnen, abgelängt, verwebt und letztlich abgeschnitten.

 Goethe: Wahlverwandschaften: „Wir hören von einer besonderen Einrichtung bei der englischen Marine. Sämtliche Tauwerke der königlichen Flotte, vom stärksten bis zum schwächsten, sind dergestalt gesponnen, dass ein roter Faden durch das Ganze durchgeht, den man nicht herauswinden kann, ohne alles aufzulösen, und woran auch die kleinsten Stücke kenntlich sind, dass sie der Krone gehören."

 

Der rote Faden, ist aber in erster Linie ein aus Fasern gedrehtes Gebilde, einfach oder verzwirnt, vielfältig gedreht dünn oder dick und kann vielseitig weiterverwendet werden..

Brotkrumen und Erbsen die Hänsel und Gretel benutzten um den Rückweg nach Hause zu markieren, waren nutzlos, aber ein roter Faden hilft einen Weg zu markieren, ihn nicht zu verlieren oder zu verpassen.

Bei Ausgrabungen wurden in Frankreich zu Fäden verdrehte Fasern gefunden die vermutlich 90.000 Jahre alt sind. (siehe Wikipedia)

Die Germanen umkreisten Opfer-und Kultplätze und schützten sie so mit einem blutigen Faden, der  Zauber und Abwehr des Bösen bewirken sollte.

Folgende Geschichte fand ich im Internet:

„Der rote Faden des Schicksals 

Als ein Junge eines Nachts nach Hause ging, sah er im Mondschein einen alten Mann an einen Zaun gelehnt. Er stand neben einer riesengroßen Tasche und blätterte in einem Buch.

“Was liest du?”, fragte der Junge. “Das ist das Buch der Ehe, sagte der alte Mann, “Ich benötige lediglich einen dieser roten Fäden in meiner Tasche um zwei Menschen miteinander zu verbinden und sie werden bestimmt sein einander zu heiraten.”

Der Junge glaubte dem Alten nicht und somit nahm dieser ihn mit in das Dorf und zeigte ihm das junge Mächden, das bestimmt war ihn zu heiraten. Der Junge wurde ärgerlich, denn er war noch sehr jung und plante nicht zu heiraten. Er nahm einen Stein und warf ihn auf das Mädchen. Dann rannte er so schnell er konnte davon.

Viele Jahre später arrangierten seine Eltern eine Hochzeit für ihn und er war stolz eines der hübschesten Mädchen zu heiraten. Als er ihren Schleier hob, sah er eine ungewöhnliche Verzierung an ihrer Augenbraue und fragte sie gleich danach.

Sie entfernte die Verzierung und eine Narbe wurde sichtbar. Sie erklärte, dass jemand einen Stein nach ihr warf als sie jünger war und ihr Gesicht direkt über ihrer Augenbraue traf./ „

 

Der rote Faden..."Etwas" zieht sich durch "Etwas"....Das Textile zieht sich durch mein Leben...eine gelegte Spur.