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26. Dezember
"Frosty, the Snowman..." nein, für einen Schneemann hat es noch nicht gereicht, aber eiskalt ist es schon. Ein Spaziergang durch den still gelegten Garten zeigt, wie lohnend es ist, nicht das alte verdorrte abzuschneiden. Nun zeigen sich Eisblumen in ihrer ganzen Schönheit.
25. Dezember
Heute beim Frühstück hatte ich eine Idee. Ich holte eines meiner Lieblingsbücher aus dem Kochbuchregal und fand Rezepte für Weihnachtsgebäck ohne viel Schnickschnak. Hab ich mich doch die letzten Wochen geweigert mit "veganem" Weihnachtsgebäck zu experimentieren, kam heute der Einfall, mal in dieses sparsame Buch zu sehen. Ohne Ei und Milch geht da aber auch nichts. Aber, so dachte ich mir, versetze Dich mal in Zeiten wo es nichts gab. Und siehe da, es entstand ein brauchbares Rezept für Walnuß- schoko kekse. Noch warm, direkt aus dem Ofen schmecken sie nach allem was das Rezept verspricht. Knusprig, lecker. Alt werden sie sowieso nicht. Und das Beste. Ich habe mein schlechtes Gewissen beruhigt und kann morgen die versäumte Plätzchentüte meinem "Veganer" nachreichen. Nun könnte man diese "Häufchen" natürlich auch noch verzieren. Mit einer Walnuß, Orangenzuckerguß, Schokofüllung oder ... oder... oder. Auch die Gewürze könnten variieren. Statt Walnuß, lieber Mandeln und vielleicht Mandellikör? Könnte - aber heut ist ja doch ein Feiertag ! ich schmökere lieber nochmal und immer wieder gerne in Tante Linas Kochbuch, bin ich doch in eben dieser Zeit aufgewachsen und kenne manche Problematik.
24. Dezember "früher war mehr Lametta"
Ja, das
ist vielleicht so... früher war mehr Lametta... Meine Engel und Kugeln bleiben aber dieses Jahr verpackt. Ich bin "faul" geworden. Oder Träge? oder genügsam. Und doch
freue ich mich auf "Feiertage", die ich jeden Tag neu gestalte. Heute mit viel Kerzenlicht und Musik in der Ofenecke zusammen mit Kater Abed (er darf wieder bei mir Weihnachten feiern)
Auch das traditionelle
"Weihnachtsfleisch" köchelt schon vor sich hin. Ein Kotlettstück, vorige Woche mit Knoblauch und Salz eingerieben, ein altes Familienrezept, (begleitet mich seit
1964) schön durchgezogen, gekocht mit ganzen Zwiebeln. Dazu gibt es Sauerkraut, selbstgebackenes Brot und ein Bier.
"Früher war mehr Lametta" !?
Dieser und ähnliches an Aus- und Anprüchen höre ich immer wieder. "Früher ... Nein, "Früher" können wir nicht zurückholen. Und wollen es vielleicht, genau genommen auch gar nicht. Mir wurde als Kind immer erzählt, man könne sich etwas wünschen, einen Wunschzettel schreiben und das Christkind bringt es dann, erfüllt die Wünsche. Pustekuchen! Meist war das nicht der Fall. Da kam vielleicht eine Mütze, neue Strümpfe ... oder, oder, oder ... vom Himmel. Und manchmal ein Weihnachtsteller mit Apfel, Nuß und Mandelkern, vielleicht auch mal ein Stückchen Schokolade. Natürlich, das war ein Glück ... damals, als es noch "mehr Lametta" gab. Weihnachten ist voller Lichterglanz und Freude. Sind es nicht wir selbst, die sich heute die Wünsche selbst erfüllen könnten? bestimmen, wie unser Leben aussehen soll? Wenn wir darauf warten, daß das Christkind das große Glück bringt, müssen wir unsere Ansprüche runterschrauben, dann fällt auch das Glück vom Himmel. Vielleicht auch nur in Form von glitzernden Schneeflocken?
Ich war immer "unter Druck" "früher". Wünsche erfüllen, Geschenke einkaufen, Lebensmittel für die Feiertage heimschleppen, in die 4. Etage, Plätzchen backen. Weihnachtsessen für die Familie, Schwiegereltern, Schwager mit Familie, Freunde , und und und ... kochen. Und Zeit mit den Kindern verbringen, malen singen, vorlesen, musizieren in der Vorweihnachtszeit ... Doch, doch, der Familienvater spielte auch eine wichtige Rolle. War da für die Kinder, half, wo er konnte. Immer. Heiligen Abend und erster Feiertag waren später auch "Kirchentage". Die Kinder spielten Instrumente und sangen im Chor...das hieß : Kindergottesdienst um 15.oo, um 17.oo Hauptgottesdienst und um 22.oo Messe. Natürlich wollten wir die Kinder nicht alleine losschicken. Mein größter Wunsch war immer - ganz alleine, nur mit den Kindern gemütliche, ruhige "Weihnachten" zu feiern. Ohne Druck und Stress. Und ohne alles für alle schön und richtig machen zu müssen. Deshalb haben wir unseren Kindern die Chance gegeben, ihr eigenes Weihnachtsfest zu feiern. So, wie sie es sich wünschen. Und, ich kann nur sagen, "wir" sind trotzdem eine, gar nicht so kleine Familie, jeder von uns freut sich den Anderen sporadisch zu sehen und mit ihm zusammen zu sein. Wir alle zusammen machen ein großes Familienfest, wenn alle es zeitlich einrichten können. Und es ist immer, als wären wir nicht viele Kilometer von einander entfernt. Ein Jahr hat 365 Tage !!!
"früher war mehr Lametta" ! ? Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Ich wünsche Allen, sie mögen sich ihre Feiertage gestalten können, wie sie es für richtig und schön und gut halten, ohne an alten Zöpfen zu hängen und nur Verpflichtungen nachgehen zu müssen. Einsame Stunden können das Leben mit Zufriedenheit und Ruhe füllen. Für manch einen ein Genuß - für manch einen aber muß eben auch Trubel, Familienleben und Lametta sein, und zwar üppichst. Auch das ist richtig und wichtig, wenn es denn auf dem "Wunschzettel" steht.
So wünsche ich meinen Lesern und Begleitern in meinem "Tagebuch" ein Glitzerndes Weihnachtsfest und ein gutes, gemeinsames neues Jahr mit viel Lametta :-)!
21. Dezember
Was wollte ich nicht noch alles Schönes machen ... und nun - nix läuft mehr, außer meine Nase.
Gut, daß ich flexibel bin - das Symptom "Nase läuft" taucht oft auf und dauert bei mir immer nicht lange. ( dank Belladonna) Also, ab in die Ofenecke ... Mein Pullover ist fertig gestrickt, paßt perfekt und wird am 27. eingeweiht :-) Und nun : auf zu einem neuen Projekt! Am Mittwoch abend bekam ich ein besonderes Geschenk. Eine aus Schlehe geschnitzte Kreuzspindel. Am liebsten würde ich nun das nächste kg Wolle damit verarbeiten. Sie dreht sich perfekt und es macht Spaß mit ihr zu spinnen. Zumal in dieser Zeit, Zeit der Geschichten und Märchen, der Zauberei und der Tagträume ...
Ich werde sie mitnehmen zum Abend unter dem Motto:
"Spinnereien", am 27. Dezember, 18.oo, im Gasthof "Zum Hirschen", Königstein
und bin gespannt auf das, was die Gäste einbringen. Märchen, Lieder und allerhand andere "Spinnereien". Wer Lust und Interesse hat ist herzlich willkommen!
Eigentlich sollte man in den Rauhnächten (21.12. bis 6.1.) ja nicht spinnen, sonst liefert man der Haupthexe Perchta, Frigga Hulda oder Holle, die mit der "Wilden Jagd" durch das Land zieht, das Garn womit sie die Leute fängt und fortschleppt. Aber wollen wir nicht ein bisserl Spannung, Mär und Grusel ?
Und was bedeutet eigentlich die Spindel im Märchen?
Ich fand folgende Erklärung:
"Die Spindel steht in Zusammenhang mit der Tätigkeit des Spinnens, ist wesentliches Symbol sowohl der weisen Frauen, als auch der Hexen, gilt als Attribut aller Muttergöttinnen, Mondgötterinnen und Weberinnen des Schicksals, insbes. der heidnischen Muttergöttinnen wie u. a. Frigg, Hulda und Percht. Die Spindel dringt ein, geht vor und zurück, um sie dreht sich alles. In Platons Timaios heißt es, der Kosmos drehe sich um die eigene Achse, die sich als Spindel im Schoß der Göttin Nemesis drehe. Der Himmelspol galt im Sternenwissen vieler Völker, insbesondere der Germanen als Weltallsspindel, von der die Schicksalsfäden (Faden) ausgehen. Mit ihren phallischen Aspekten hat die Spindel in Märchen die Eigenschaft eines Schlafdorns oder einer Nadel, mit der Hexen und Zauberer zustechen können, was Zauberschlaf oder Tod verursachen kann. In der „Edda“ schläferte Odin Brunhilde mit dem Schlafdorn ein, um sie mit der undurchdringlichen Lohe zu umgeben, bis Siegfried sie erlöste.
Ein spitzer Gegenstand kann töten, eine spitze Bemerkung (Pointe) verletzen. Im europäischen Mittelalter galt die Spindel jedoch auch als Symbol des beschaulichen Lebens und Attribut einiger weiblichen Heiligengestalten wie z. B. Jeanne d Arc. Spindel und Rocken waren früher das Abzeichen der dt. Hausfrau, wie das Schwert das Merkmal des Mannes war. Daher nannte man im Mittelalter die Verwandten väterlicher Seite „Schwertmagen“, die der Mutter „Spindelmagen“. In den deutschen Rechtseigentümern erscheint sie als Rechtssymbol. In Märchen spielt die Spindel eine wichtige Rolle, da sie auch in Zusammenhang steht mit der Tätigkeit des Spinnens, die oft am Übergang zum magischen Reich stattfindet. In „Frau Holle“ wird die Heldin von der Spindel in den Brunnen hinuntergezogen und gelangt somit in deren Reich, das mythologisch in Zusammenhang mit der germanischen Urmutter Frigg steht.
In „Dornröschen“ wird die Heldin von ihrem Vater vor Spindeln gewarnt, die er, um die enge Beziehung zu ihr aufrechtzuerhalten, auch vorsorglich im ganzen Land verbrennen lässt. Die Heldin sticht sich jedoch zum Zeitpunkt ihrer Geschlechtsreife an der Spindel einer hexenhaften Alten und versinkt in einen hundertjährigen Schlaf, was als Verschwinden im Fantasiereich des Unbewussten verstanden werden kann. Im russ. Märchen „Die Jungfrau Zar“ steht das drehbare Häuschen der Hexe Baba Jaga auf Spindelfüßen, die mit ihrer Nase den Ofen schürt. Weiteres Märchen von Grimm „Von dem bösen Flachsspinnen“
Die Spindel als wichtiges Attribut sowohl der weisen Frauen, als auch der Hexen stellt deren (gelegentlich verborgene) phallisch-männliche Seite dar, die verletzten, töten, jedoch auch Wandlung bewirken kann. Die Spindel wird tiefenpsychologisch mit der eindringenden, negativen Seite des Animus in Verbindung gebracht. Spitze Bemerkungen gelten auch eher als Waffe der Frauen. Die Spindel in Zusammenhang mit dem Spinnrad und seiner gleichmäßig drehenden Bewegung ist ein Symbol unabänderlicher Gesetzmäßigkeit, des unerbittlichen Schicksals, der ewigen Wiederkehr, aber auch ein Sexualsymbol.
Literatur: Standard
Autor: Kuptz-Klimpel, Annette"
18. Dezember
Alle Einkäufe für die nächsten zwei Wochen sind erledigt. Alles Weihnachts-gebäck und gepäck ist auf den Weg gebracht. In meiner Badewanne räkelt sich seit gestern ein schwarzes Schaf, in meiner Kachelofenecke hat es sich ein weiteres gemütlich gemacht. Es duftet im ganzen Haus, nein, nicht nach Weihnachten. Oder vielleicht doch? Hat Weihnachten nicht im Stall begonnen?
Die "Spinnerei" für den nächsten Pullover kann also beginnen.
14. Dezember
Was ich dieses Wochenende vorhabe? Einen Stapel Bücher lesen. Nicht alle auf einmal, aber schön verteilt auf die "staade Zeit". Zwischen Spaziergängen im Wald und vielleicht einem kleinen "Berg" erklimmen um auf die Landschaft zu von oben schauen, sowie in kleinen kreativen Pausen vielleicht ein paar Sterne falten - zumindest ein paar neue ausprobieren. Ach ja, nicht zu vergessen, die selbstgebackenen Plätzchen und Punsch probieren. Lauter lockende Genüsse ...
13.Dezember
Ein Bummel durch den legendären, weltweit berühmten, schönsten - dem Nürnberger Chrskindlesmarkt? Besonderes sind die "Zwetschgenmännla" und die "Rauschgoldengel" und neben Lebkuchen natürlich "drei im Weckla" ... Doch ja, dieser Marktbesuch muß sein. Nicht ganz einfach durch die Budengassen zu "bummeln" aber werktags geht das ganz gut. Nicht einfach auch, geeigneten Christbaumschmuck in einem der zahlreichen Marktstände auszuwählen. Alles ist geboten. Skurriles und Traditionelles ebenso wie Nützliches. Buntes und Glänzendes, Süßes, Scharfes ... wie gut, daß ich mich nicht entscheiden muß. Mein Weihnachtsbaum darf im Wald stehen bleiben. Vielleicht ist er ja zum Fest mit Schneesternen geschmückt.
12.Dezember
11 Uhr 15. Frühstück. Am offenen Feuer. Frisch gebackenes Roggenmischbrot mit Körnern, frischer Rollenbutter und einem Glas gefangenem Sommer. Anschließend einen Espresso und dann kann es in den Tag starten. Tja, wer kann, der darf. Luxus pur, ich weiß. Seit der Kachelofen wieder Wärme abgibt, backe ich einmal die Woche Brot. Unterschiedliches, meist aber mit einem schon länger geführten Sauerteig. Zwei Tage dauert die Prozedur - wobei der Teig selbst der Beschäftigte ist. Getreide mahlen, Zutaten zusammen- stellen- rühren und - abwarten, das ist dann meine Aufgabe. Ab zu den Sauerteig "füttern" mit Roggenmehl und Wasser und nach 2 Tagen in die Form geben oder frei formen, dann ab in den Ofen. Das Ergebnis ist die kleine Mühe mehr als wert.
9.-10. Dezember
Nicht erwähnenswert der Wochenstart - auch nicht zu bebildern. Und doch kreativ. Die Renovierung eines Zimmers mit Variablen. (in diesem Fall nicht mit Zahlen sondern mit Möglichkeiten) Hat man erst angefangen, eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Plan habe ich erst mal keinen, aber schon viele Ideen. Manche schon ausgeführt.
5. bis 8. Dezember
Wochenende mit Freundin- eigentlich zum Zweck der unterhaltsamen Weihnachtsbäckerei. Donnerstag, Plätzchen backen, Freitag Plätzchen backen. Samstag stimmungsvoller Weihnachtsmarkt, begleitet von strömenden Regen im ehemaligen Erzbergwerk Leonie in Auerbach/Opf. Sonntag "unterwegs zur Krippe", so hieß der Adventsnachmittag im Kloster Speinshart. Die Ausstellung "Filigrane Golddrahtarbeiten- Aus Liebe zum Detail" zeigt Schätze und Raritäten besonderer Art. Ausgewähltes Kunst- und Handwerk und - ach ja, auch das muß sein ... im Klostergasthof ein perfekter Schweinsbraten... Eine Performance " flügel-fliegen-himmelsturz" runden ein vorweihnachtliches Wochenende ab und so kann eine "normale" Woche starten, Ruhe und Entspannung schaffen. Oder doch etwas "Kreatives" beginnen? Erst mal Weihnachtsgebäck, Glühwein und Füße hoch.
4. Dezember
Draussen ist es frostig, ab und zu Regenschauer im Wechsel mit Sonne und hin und wieder ein paar Schneeflocken. Das heisst erstmal eher wenig Gehsteig-Care. Hinter meinen Haustüren jedoch ist es gemütlich und warm. Und gestern Nacht habe ich mir ein Adventsgeschenk gemacht. Dazu muß man wissen, daß ich das ganze Drumherum um Weihnachten trotz Dekobedürfnis und Plätzchen backen überhaupt nicht mag. Aber .... auf diesen Moment warte ich schon sehr lange. Auf den Film " The Nettel Dress" . So habe ich mir mein "Kino" gestaltet, eine Freundin eingeladen, Tee gekocht, Plätzchenteller dekoriert und .... den bestellten Film genossen, fast wie im Kino. Der englische Textilkünstler Allen Brown hat 7 Jahre damit verbracht Brennesseln zu ernten, präparieren und letztendlich zu einem extrem dünnen Faden zu verspinnen. Die Metrage auf dem Webstuhl zu weben und schließlich ein Kleid zu nähen war sein Ziel. Er wählte für den Schnitt ein historisches Vikingermodell. Es sieht umwerfend aus. Der Film zeigt mit sehr schönen Bildern, wie es sich anfühlt ein eigenes Bekleidungsstück von der Faser zum fertigen Objekt herzustellen. Ab und zu führt er ein bisschen in die Märchenwelt von H.C. Andersen. Um den Film anzusehen hatte ich 6 Stunden Zeit. Und die habe ich voll ausgenutzt - habe den Film drei mal angesehen und jede "Faser" aufgesaugt. Am liebsten würde ich gleich losgehen und es ihm gleichtun ... aber , so stark ist mein Wille nun doch nicht. Und aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Den Film habe ich bestellt unter: https://www.nettledress.org/
1. Dezember
Wie habe ich die vergangene Woche gestaltet? Sie ist vergangen als wäre es nur ein Tag gewesen. Plätzchen backen, Päckchen packen, Brot backen, Weihnachtsmarkt besuchen und letztendlich Advents-/Türkränze binden und ein bisschen Wald-und Kerzenduft im Haus zu verbreiten. Nicht zu vergessen, den vor vier Wochen begonnenen Pullover zum Abschluß bringen. Viel fehlt nicht mehr ... neue Wolle liegt schon parat. Und dann kommt ja jetzt die "staade Zeit" .„S´werd scho wieda ruhiga werd´n, wenn de staade Zeit vorbei is´!“, schrieb Karl Valentin schon vor 100 Jahren - es hat sich nichts geändert.
23. September
Gestern: Gärtnerei Augustin, "Markt der schönen Dinge" und eine "Textilwerkstatt"- und heute? Ofenwerk, Nürnberg- "Design und Kunst" , sozusagen ein Genuß- Wochenende. In der Gärtnerei steht der Frühling schon in den "Samenkapseln" parat. Zauberhafte Gartenanlage mit vielen Gräsern und Blütenständen. Lieblingsgärtnerei eben.
22. November
Es schneit ... nicht viel, aber zum body building/ Schippen reicht's ... früh aufstehen, das ist eigentlich gar nichts für mich. Aber was soll's - brav stelle ich mir den Wecker auf 1/2 7 und räume fleißig den Gehweg. Ansonsten ist "Weihnachtsbäckerei" angesagt. Messen, wiegen, schneiden, kneten ... und und und . Es duftet durchs ganze Haus und die ersten Proben sind schon verkostet. Alles gut geworden. Aber es ist ja erst der Anfang. Gebäck, das seine Weihnachtsaromen langsam entwickeln muss und meine Konsequenz ganz schön auf die Probe stellt, braucht Zeit und muß versteckt werden.
Ganz nebenbei wächst auch der "neue" Pullover, ist fast fertig. Und neue Wolle dreht sich am Spinnrad. Wie schnell doch die Tage vergehen!
Vorbereitungen für eine kleine Veranstaltung laufen.
Am Abend des 27. Dezember
unter dem Thema "Spinnereien".
Musik, Märchen, Handarbeiten, Leckereien ... mal sehen, ob uns noch das Eine oder Andere einfällt oder sich noch jemand einbringen mag. Programm folgt.
17. November
Mit jedem Tag wird es früher dunkel. So muß ich eben selbst jeden Tag etwas mehr Licht einsetzen. Gestern war der Treppenaufgang dran. Spaß macht es in Vorhandenem zu stöbern und daraus ein Bild zu gestalten - ein Lichterbild. Und was für ein Novemberabend gestern im "Hirschen" mit Klaus Brandl und Holger Stamm! "November is my Spring" singt Klaus Brandl immer wieder. Zwei Gitarristen - ganz intim, ein "Wohnzimmerkonzert" nannte er es. Und ist es nicht auch ein bißchen mein Wohnzimmer?
11.11. ... St. Martin. Sollte man da nicht teilen , was man hat? Ich habe mal schon für die Vögel den Futterplatz vorbereitet. Nicht ganz uneigennützig, kann ich sie nun doch bequem beim Körner picken beobachten. Draußen ist es seit Tagen extrem nebelig. Der Blick auf den schönen Herbstwald ist hinter den Häusern entschwunden. Gestern Nacht auf dem Nachhauseweg habe ich kaum die nächste Häuserreihe gesehen. Gespenstish, gruselig und kalt. Gut, daß der Weg zum Zuhause nur um die Ecke, nicht weit ist. Heute habe ich mir nun Licht in die Dunkelheit geholt, die letzten bunten Blätter aufgelesen und in Szene gesetzt sowie Orangenscheiben getrocknet. Es geht ja auf die Vorweihnachtszeit zu und ein bißchen duftet es nun auch schon danach.
10. November
Kunsthandwerkermarkt In der Schule in Königstein. Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon die ganze letzte Zeit und besonders heute Morgen, bin ich doch mehrmals gefragt worden, ob ich nicht wieder ausstellen möchte. Bis zum Schluß habe ich brav durchgehalten. Mich in meinem " Nein , nicht mehr" immer wieder selbst bestätigt. Mittags habe ich mich dann auf den Weg gemacht. Raffael und Edith, ein junges
Schäferpaar, haben die Nachfolge zum Thema Wolle angetreten. Zusammen mit der Lehrerin an der Schule haben sie Kinder und Erwachsene gut unterhaltem, zum selbst Probieren angehalten und informiert. Immerhin habe ich bei netten Gesprächen, Wiedersehen mit Spinnern, Filzern und jungen "Neuinfizierten" den ganzen Nachmittag in der Schule verbracht. Und ja, auch etwas gelernt. "Navahjospinnen". Sieht spannend aus - ich bleibe aber bei meinem simplen verzwirnen von 2 Fäden miteinander. Da habe ich das Ergebnis entspannt in der Hand, kann gezielt kreieren. Und ich muß nicht noch zusätzlich Neues einüben. Drei- und Mehrfädig ist auch gar nicht auf meinem Wunschzettel. Noch nicht.
Sag nie "nie".
8. November
Der schwarze Wollwirrwar (Rest auf dem Webstuhl verbliebener Kettfäden) spiegelt wohl meinen augenblicklichen Gedankensalat. Seit Tagen sind meine Ohren und Augen auf das Weltgeschehen gerichtet. Lag der Focus in der Wahlnacht auf den USA, so sorge ich mich nun (und wohl nicht nur ich) um "unser" Wohl. Restgarne verwerten und Mustermix helfen mir, nicht auszurasten, ruhig zu bleiben und Ordnung zu schaffen. Gleichzeitig abgelenkt und doch aufmerksam entsteht ein Pullover. Das alte Burda Musterheft von 1988 sowie das "Strikkebog", eine "Anleitung für modernes Stricken"
von 1932 / Dänemark lassen mich Varianten finden für meinen Muster-Material-Reste-Mix-Pullover.
2./3./4./ 5. November
Kurzfristige Planung - spontane Entscheidung. Das ergibt oft das beste Ergebnis. So bin ich am Samstag, nach Holz stapeln und Kleinkram erledigen auf einem Umweg nach Weimar gefahren. Das Porzellanikon Selb war das ursprüngliche Ziel. Ein Umweg - aber das Beste an diesem Umweg war das Wettererlebnis. Von Grau in Grau zu Himmelblau und Nachtschwarz... Gegen Abend und Richtung Norden lichtete sich der Nebel, begleitete mich mit einem Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch. Ich kann es nicht wiedergeben, festhalten , wie der dichte Nebel den Himmel freigab und die Nacht langsam nachzog ... Ein grandioses Schauspiel - diese Farben machen den Herbst erträglich. Sonntags in Weimar und Schloß Ettersburg dann Sonne pur und leuchtendes Goldgelb überall ... Benebelt, nicht nur von Wein und Spiel starte ich nun heute in eine neue Woche. :-)
1. November
Noch ein neues Strickzeug? Muster - und Garnmix in Schwarz.
Mal sehen wie es endet ...
31. Oktober
Viel ist geschehen in der letzten Woche. In meinem Garten sind mit starker Hilfe einige "Bäume" und Sträucher der Säge zum Opfer gefallen. Manches im Garten, nicht zuletzt unter erschwerten Bedingungen (etagierte Hanglage) ist für mich ganz einfach nicht mehr machbar. Verwildern lassen ist auch nicht die beste Optionund "später" auch nicht denn im Frühling (er kommt ja bald wieder:-)sind dann, wenn ihre Zeit kommt, auch Schneeglöckchen, Waldmeister , Winterlinge, Lerchensporn und manch anderes bislang Verstecktes wieder belichtet und sichtbar, da kann man die Fläche nicht mehr betreten. Nein, Tabula rasa wurde nicht gemacht, aber ausgelichtet. Nebenbei habe ich meinen Helfer fein bekocht und bei gemütlichen Kafffeestunden die Pausen am warmen Kachelofen verplaudert. So ist das Holz für den Winter gestapelt, das Anzündeholz gehackt und ...und...und vieles mehr. Und "Textil"? Klar doch, auch da ist etwas geschehen. Die Jacke ist fertig, die ich Anfang Oktober begonnen hatte. Jeden Abend ein Stück und manchmal auch am Tag, wenn es draußen gruselig war. Jetzt noch ein paar Knöpfe und sie kann auf die Reise gehen. Aber erst Im neuen Jahr. Und ja klar ... eine weitere Jacke ist am Start. Und .... noch ein Kilo Rohwolle ist in Arbeit. Hier habe ich Zeit bis Juli, um einen großen Pulli zu stricken. Der Vorgänger ist für gut befunden worden, passt perfekt und hat seine Reise in den hohen Norden angetreten.
24. Oktober, Suchaktion im Feuchter Forst - unglaublich, aber wahr.
Was ist Glück? In diesem Fall - wenn man nicht alle notwendigen Papiere erneuern, keine Karten sperren und wiederbeschaffen muß und - wenn die 45Jahre alte, aber noch immer wie fast neu aussehende Geldbörse wohlbehalten zwischen Preiselbeerstäuchern und hohem Heidekraut versteckt wiedergefunden wird. Das ist Glück. Ich fliege ... auch ohne von der roten Fliegenpilz Verlockung gekostet zu haben ;-)
So hatte ich zwei Waldwandertage, bunte Herbstimpressionen, Pilzfunde, und Schätze zum Türkranz binden zum Lohn - und ja, schon auch ein bisschen Ärger mit meinem Umgang mit wichtigen Papieren. Könnte ja in Zukunft alles um den Hals binden, wie auf einer abenteuerlichen Reise in's Unbekannte ...
23. Oktober
Aus Schaden wird man klug? Wer sagt sowas? Heute habe ich einen langen Spaziergang im Wald bei "Feucht/Nürnberg" gemacht. Lichter Eichen/ Birkenwald, viel Heidekraut und viel Preiselbeeren. Da muß man sich ständig gebückt von Strauch zu Strauch bewegen. Und da kann schon mal das Eine oder Andere aus der Jackentasche fallen. Ärgerlich, wenn es das Portemonaie mit allen Papieren ist. Die Hoffnung, es zuhause vergessen zu haben hat sich nicht erfüllt. Fazit: Morgen nochmal die Tour ... Die Herbstfarben sind herrlich goldgelb und rot ... warum nicht nochmal wiederholen?
Ein paar Tage hatte ich wieder Kater zu Besuch. Er interessierte sich nur am Rand für meine Kreationen - verunken in seiner Traumwelt verschlief er die meiste Zeit. Katerleben eben.
21. Oktober
Der Spaziergang durch den Garten zeigt: Die Lilienblätter werden langsam gelb. Da mußte ich doch schnell mal ernten. Aus 3-4 Blättern bekomme ich ca 2 m gedrehte Schnur. ca.30 m habe ich schon - bzw. erst. Der Gelbton passt gut zwischen die braunen und grünen Schnüre. Lange schon bin ich mit diesem Vorhaben unterwegs. Irgendwie habe ich aber noch zu wenig Grundmaterial. Die Kette wartet aber schon auf dem Webstuhl. Was und wie genau das aussehen soll habe ich nur vage im Kopf. Es darf sich entwickeln. Beim Rundgang habe ich dann auch noch alle Brenneseln abgeschnitten und eine Portion landete im Kupfertopf, eine weitere im Emailletopf. Ich werde mal sehen, ob die Farbe zu dem zartgelb vom Knöterich, aus der Färbung vorige Woche, passt. In meiner Werkstatt herrscht Chaos. Vier Sachen laufen gleichzeitig. Erst eine fertig machen? Das geht nicht. Zu viele Möglichkeiten, zu viele Entscheidungen und ... immer noch zu wenig passende Zutaten - obwohl ich aus dem Vollen schöpfen kann. Aber das wird schon alles noch ... Zeit habe ich jede Menge. An der Lust fehlt es mir zu oft und vor der Türe warten zu viele Abenteuer ... Was für ein stressiges Leben ;-)
17. Oktober
Ein Nachmittag auf der "Pilzstraße". Der Wald ist voller Schwammerl. Aber leider keine der begehrten Steinpilze. Überall stehen Autos an den Waldrändern und Menschen mit Körben sind unterwegs. Die Pilze auf meinen "alten" Plätzen sind wohl abgewandert.
Schade, daß ich die Pilzmengen, die sich über den bemoosten Waldboden verteilt zur Schau stellen, nicht kenne. Schön sind sie jedenfalls ... und wenn das Holz, daß ich für den Winter stapeln muß unterm Dach ist, gehe ich wieder in den Wald um - diesmal Pilzarten zählen.
14. Oktober
Und dann habe ich mich an den großen Korb der geschenkten Hortensienblüten, Blütenständen und Samen gemacht und bin dem Kranzbindefieber erlegen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, ich bin zufrieden und starte jetzt mit dem Sammeln von Waldschätzen - Zweigen, Zapfen, Moos ... Aber die Verarbeitung hat noch Zeit. Jetzt geniesse ich erst mal die Herbstfarben.
Wolle, Seide und Leinen hatte ich zusammen mit Japanischem Knöterich und Alaun in einem Kupfertopf einige Tage eingeweicht und erhitzt. Das Ergebnis ist ein sehr zartes gelbgrün. Zusammen gesehen wirkt es wie die Blüten der vertrockneten Hortensie /Annabell. Schon öfters habe ich bemerkt, daß sich Pflangengefärbtes Material nicht sehr farbgetreu fotografieren läßt. Warum? Keine Ahnung. Aber ich habe ja das Originalmaterial. Was ich damit machen werde, weiß ich nicht. Es steht neben dem kleinen Hortensienkranz und freut mich ...
12. Oktober
Gartentage, Pilzsaison, Gärtnereibesuche ... und dazwischen immer wieder mal kreative "Handarbeit". Garten Punzmann, ein riesiges Gelände mit interessantem Schaugarten. Immer wieder schön für einen Spaziergang. Geschmaccksache natürlich, aber schön zum Ansehen. Gartenreich Oberrieden ist allerdings weitaus schöner. Biobetrieb halt ...
So habe ich hier auch einen Korb mit winterharten Pflanzen gefunden, die nun meinen Eingang zieren. "Her(bst)zlich willkommen, Herbst. Die "Quer durch die Wälder" - Wege allerdings sind als würde man auf Moorgelände spazieren. Heute hatte ich nasse Füsse bis zum Knie, für drei große Rotkappen, von Schnecken bewohnt. Später dann (gut Ersatzschuhe im Auto zu haben) noch ein paar Maronen und ähnliche ... Da ich nicht unterscheiden konnte, ob der feuchte Waldboden schuld ist, dass ich die Pilze nicht genau erkennen konnte , oder es andere Sorten sind, habe ich verzichtet und die Funde den Wildschweinen überlassen, die große Flächen umgegraben hatten. An einer Stelle roch es eigenartig nach "Schwein" - Grund für den Rückzug aus dem Dickicht. Morgen probier ich nochmal, für mein Abendessen zu sorgen. Wald gibts um mich herum ja genug.
Kommentar zu den Pilzen: sie sehen nicht apetittlich aus, ich weiß. Zu Bestimungszwecken habe ich sie nicht, wie üblich vor Ort gleich gereinigt. Die Frage ob abschneiden oder vorsichtig ausdrehen widerspricht sich ständig. Normalerweise schneide ich sie ab und bedecke die Schnittstelle.
8. Oktober
Hersbruck war heute mein Ziel. Eine hübsches kleines Städtchen mit einigen Besonderheiten. Zum Beispiel das einzigartige "Hirtenmuseum" - Leider erst am Wochenende geöffnet. Die Bücherwerkstatt, wunderschön gelegen - aber leider geschlossen. Kunsmuseum - ich stehe leider vor verschlossener Türe. Aber ein "Kunstspaziergang" ist machbar und ... an eine Himbeerschnitte anschließend finde ich einen "Kalorienweg" . Das passt doch perfekt :-)
Den "Kalorienweg habe ich aber leider zu spät entdeckt. Da war meine Energie schon aufgebraucht So werde ich diesen Rundweg auf meine "to do" Liste stellen, für den nächsten sonnigen Freitag. Da ist Markt und vielleicht auch offene Museen.
6. Oktober
Letzte Chance die Ausstellung von Monika Michalko in der Kunsthalle Nürnberg zu besuchen war heute. Sehr toll gemacht, sehr inspirierend und sehr vielsagend. Hat mir gut gefallen und ich habe mir dafür auch ausgiebig Zeit genommen. Ein langer Waldspaziergang musste dann aber doch auch noch noch sein - Pilze gibt es mannigfaltig - zum guten Schluß sogar noch Steinpilze, wie gemalt.
Wer mehr von Monika Michalko wissen möchte: www.monikamichalko.com
4. Oktober
Und manchmal muß man aus der Reihe tanzen, um etwas Neues zu kreieren. So stricke ich seit einigen Tagen an einer Jacke. Diesmal starte ich im mittlerenTeil. Sozusagen quer und mit dem Bauchumfang :-). (Vielleicht sollte ich doch lieber laufen gehen dann wäre das Stück nicht sooo lang - aber es regnet ja ständig :-) ) An den Streifen habe ich den Bund angestrickt und als Nächstes kommen Vor-und Rückteil dran - vielleicht auch gleich mit Ärmel. Aber das wird sich ergeben, wenn es soweit ist. Durch dieses quer und längs getrickte und gestrickt im Wechsel rechte und linke Maschen ergibt sich das Muster. Nach Lust und Laune. Und ja, die Knopflöcher sind diesmal an der richtigen Seite.
30. September
Heute: Waldspaziergang zu zwei Höhlen in der Nähe - "Breitensteiner Bäuerin" und "Sonnenuhr". Es ist Herbst, das ist klar. Kalt und feucht und nebelig ist es. Der Kachelofen ist seit ein paar Tage in Betrieb. Selbst wenn die Sonne noch kurz scheint, der Sommer ist vorbei. Gestern: Markttag in Hof. Textiles: immer noch zwischen Spinnrad und Strickzeug.
26. September
Trüb, grau, naß, heute. Nach dem gestrigen sonnigen Tag , den wir zu einen kleinen Ausflug zum Kloster Plankstetten nutzten, heute ein Tag zum Spinnen. Der nächste Pullover soll entstehen. Dazwischen ist aber noch eine Jacke im Werden. Unterwegs leuchtete mir ein blaues Flachsfeld entgegen. Eigenartig, zu dieser Zeit die blaue Pracht. Eigentlich wird Flachs im März/April gesät, im Juni/Juli geerntet, nach 100 Tagen Wachstum. Das wird dieser wohl nicht schaffen. Wozu hat man ihn ausgesät? Die Faser kann nicht das Ziel sein. Der Samen wird nicht mehr reifen. Einfach so? Zum Vergnügen und zu meiner Freude ?
22. September - Lazy days ...
Die Tage fliegen ohne daß ich Konkretes zustande bringe. Hier ein bisschen spinnen und stricken, da ein Buch in der Hand. Dazwischen Alltägliches, Unnötiges, wie den versehentlich ausgeschalteten Tiefkühlschrank reinigen und dessen Inhalt retten. Glück gehabt, schnell entdeckt). Im Gästezimmer soll etwas neuer Wind wehen - dazu brauche ich Muse um zu wissen, wie es letztendlich klug umgestaltet werden könnte. (Ohne allzuviel Anstrengung:-)) Und - gaaanz wichtig, die letzten Sonnenstuden im Garten genießen - ohne darüber nachzudenken, was noch alles gemacht werden müsste. Da ist der Tag schon mal schnell vorbeigeflogen. Mein absoluter Lieblingsplatz: Das Fensterbrett, wenn auf der Terrasse noch nicht oder schon wieder nicht mehr die Sonne scheint, sie aber noch eine Stunde durchs Fenster spitzt. Mit Blick auf den herbstlichen Garten, den herumschwirrenden "Admiralen", den schroffen Felsen, der nun die letzte Sonne im Garten schluckt, Gelatti a limone (paolo conte) im Ohr - so lässt es sich noch ein paar Stunden den Sonnen- Sonntag geniessen. So wechsle ich von Terasse zu Fensterbrett und dann noch eine Etage höher auf die Couch ...bevor sie endgültig hinter den Häusern verschwindet. ... Lazy September. Ach ja - und zum Italienfeeling noch einen Espresso. was fehlt? Das Meer.
15. September
Holz holen, Kachelofen heizen, Kerzen anzünden - klingt das nicht eher nach November? Vergangenes Wochenende noch über 30° im Schatten, dieser Samstag kalt und naß wie im Spätherbst. Die Schneemeldungen aus den höheren Lagen lassen gedanklich zusätzlich frieren. Nun, es wird sicher noch einmal anders werden. Gut, daß ich flexibel bin. Zu tun habe ich genügend und Langeweile kenne ich gerade nicht. Habe in meinen Stoffkisten Ordnung gemacht und aus Reststückchen einer fertigen Arbeit "schnell mal" vier Teile zusammengelegt. Zwei rostige, kleine Stacheldrahtteilchen, die politischen Geschehnisse und die um uns herum stattfindenden Probleme sowie ein paar weiße Knötchenstiche auf einer Stickerei haben mich zu den "Bildern" geführt. Titel: "Schnee von gestern?" Es könnte alles so einfach sein, wenn ... Mir helfen diese textilen Arbeiten Gedanken und Geschehnisse zu ordnen, zu "Verarbeiten". Nun liegen noch die gefärbten Ecoprints, gewaschen und gebügelt auf dem Tisch. Zuerst aber werde ich, solange es die Temperaturen erlauben meinem "Gästezimmer" ein neues Gesicht geben. Das wird ein starkes Stück Arbeit. Der Anfang aber ist gemacht. Und auch, so nebenbei, etwas zur "Beruhigung" , zum Sticheln liegt auf dem Nähtisch.
8. September
Lauter Spinnereien? Mag sein. Aber es macht extrem Spass - immer auf der Suche nach Motiven, neuen Möglichkeiten. Der Stoffstapel, der sich in der letzten Woche beim Färben mit Pflanzen, Erdfarben und Fundstücken aus dem Garten angesammelt hat bietet wieder 1001 Möglichkeiten. Und damit es mit dem Nachschub nicht hapert noch eine Anleihe aus dem Fundus im Garten der Tochter. Das Wochenende mit Spaziergang am See mit Enkel in Feucht/Nürnberg am Freitag, am Samstag auf einem Dorfflohmarkt in Possendorf und auf dem Töpfermarkt in Weimar - ist vorbei .... vielseitig und mit vielen "Schritten" hinterläßt das warme, sonnige , vielleicht letzte Sommer - Wochenende viele Eindrücke, die nun verwirklicht bzw zu "Stoffgeschichten" umgesetzt werden wollen. Immer noch zum Thema "Erdfarben". Nichts, aber auch gar nichts geht bei mir schnell. Manchmal kommt eine Idee indem ein Radiosprecher ein Wort sagt, einen Satz ... und in meinem Kopf entsteht ein Thema. Vergangene Woche war es das Wort "Frontier" Dazu der "historische" rostige Stacheldraht und schon rattert es im Gehirn. Was heißt eigentlich genau "Frontier" ? Dazu befrage ich den Duden, Wiki und suche nach Textfragmenten ... und so entsteht ein Bild ... erst mal im Gehirn. Nächste Woche, wenn die Stoffe getrocknet und gebügelt sind kommt die Gestaltung. Gut, daß Regen angesagt ist - da kann ich mich austoben mit Nadel und Faden und,
Spinnereien:
Färben mit Nessel, Storchschnabel, Farn, Blütenköpfen, Zwiebelschale, Kaffeepuver und Teeblätter und - rostigen Schätzchen, in vielen Jahren gesammelt.
Auspacken ist wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen. Jeder Stoffrest ein unikates Geschenk. .-)
Noch mehr Rostschätze? Leihgaben - der Rost verbraucht sich nicht, er kommt immer wieder. Bleibt aber stabil im Stoff - und manchmal zerfrisst er ihn- was aber auch inspirierend sein kann.
Picknik am Jägersee, Possendorfer Besonderheit, Plauderstündchen in einem Hinterhof - Kaffee und Gartenraritäten in Weimar ... ein wunderschönes Wochenende.
2. September
Und wo bitte soll ich nun anfangen!
Den Bücherstapel durchlesen? Die frisch geschorene und gewaschene Wolle eines schwarzen Schafes verspinnen ? Oder den "Dreck", Pigmente, die ich heute aus der Rötelgrube geholt habe zu brauchbaren Farben zu bearbeiten? Gestern war ich auf dem Poetenfest in Erlangen. Dabei war auch eine BuchKunstAusstellung. Eine Interpretation von "Stufen", H.Hesse, hat nun ein neues Zuhause. Fein gearbeitet auf handgeschöpftem Papier. ( von : www.gerard-paperworks.com)
Ganz schlimm geht es nun in meinem Kopf zu. Lesen, Spinnen, Pigment herstellen oder Papier schöpfen? Oder alles auf einmal ? Nun, ich habe erst mal am Sonntag Nacht das erste Buch ausgelesen. Nach dem Frühstück (gegen Mittag) Wolle sortiert, gewaschen und ca 6 km gelaufen. Langsam, mit Focus auf die Randerscheinungen des Feldweges. Dann zur Rötelgrube gefahren und erschrocken festgestellt, daß der gesamte Rötelabbau eingestellt, das Gelände platt gemacht wurde. Wüsste ich nicht eine geheime Stelle, hätte meine Ausbeute in "Nichts" geendet. Nach noch mal 4 km durch die Gegend steifen, doch noch eine Schüssel voll rotem Ocker ergattert. Welch ein Schatz! Vielleicht sollte ich hier starten: Steine zu Krümeln klopfen, zu feinem Staub mörsern und sieben.
Dann werde ich weitersehen ...
16. August
Eigentlich. Eigentlich wollte und sollte ich drei Etagen Gartenwildnis ordnen. Eigentlich müsste ich Brombeeren ernten. Eigentlich könnte ich wieder erstmal die Gartenpfade frei schneiden. Statt dessen doch lieber erstmal vom Liegestuhl aus die Wolken ziehen sehen und nix tun, außer Träumen ? Guter Plan!
15. August
Landsberg am Lech ... gefunden auf dem Nachhauseweg. Unbedingt sehenswert. Ausstellung Bernhard Kühlewein - ein Genuß.
14. August
Na gut, dann muss ich wohl den letzten Tag meiner Reise mit etwas Besonderem füllen. Mal sehen, was sich findet
I gangert gern auf'd Kampenwand, wann i mit meiner Wamp'n kann't ... Auch aus der Ferne imposant, vor allem mit Torte zum Fernblick ( Futter für die "Wamp'n"
Prien/Chiemsee
10. August
Passau, sooo schön!
6. August
Schnipsel vom 6. August ... Wasserburg/Inn ... Moorseebaden ...Schatten suchen ... Ein eigenartiger Ort ist Aschau-Werk. Da wächst ein ganzer Wald auf den Häusern ... Warum? Das erklärt unten stehender
Link, wen's interessiert. In der ganz besonderen Kirche finde ich Tücher, Kreuzsticharbeiten von Heide Sondermaier. Unzählige Bücher /Muster im Kreuzstich stammen aus ihrer Feder.
Von ihr lernte ich exaktes Sticken (Vor-und Rückseite gleich sauber) genaues Hinsehen und zählen und wie wichtig das für manche Menschen ist. 2021 ist sie verstorben- ihre Bücher
leben weiter. "Gestickte Weisheiten" .
(https://www.aschau-a-inn.de/fileadmin/Gemeinde/Dateien/Weitere/Chronik_Aschau_Werk.pdf)
Wasserburg/Inn
5. August ... bei Lisei zu Besuch.
Lisei spinnt. Schon immer, Immer noch und immer wieder. Und wie schön der Faden aus der Wolle ihrer beiden Schafe wird. Sie hat die Schafe, um nicht "rumzusitzen", sich zu bewegen, eine Aufgabe zu haben. Morgens den Stall öffnen, die beiden Schafe auf die Weide begleiten, samt ihrer zwei alten, großen Hunde, abends wieder herein locken, damit sie nachts sicher sind - Mit weit über 80 sicher eine Herausforderung. Ihr großer Garten mit viel Obst liefert Grund zum haltbar machen der Ernte. Langeweile? Doch, manchmal schon. Manchmal ist allein sein, trotz Aufgaben eben auch kein leichtes
Spiel ...
Lisei lebt im Inntal. Unter ihrem Grund , mäandert der grüne Fluß durchst Tal. Vom "Bankerl" aus kann sie ihm mit Blicken folgen. Manchmal sucht sie nach Treibholz. Hat im Kopf dann schon Ideen, was man damit machen kann. Mal beeindruckt mich ein skurriler Hampelmann, manchmal fliegt ein goldnes Engerl über ein vom Wasser geschliffenes Brett. Eine Kiste mit Sammelsurium aus dem Inn steht auch bei mir und wartet auf Wiederbelebung. Lisei hat für "Wolle" in ihrem Leben viel bewegt. In den 80igern hat sie den "Wollmarkt" in Vaterstetten gegründet, hat Kurse in Spinnen, Weben und Sticken sowie Filzen gegeben und immer in und mit der Natur gelebt. Nun ist ihre einst große Werkstatt auf ein Spinnrad ... nein drei:-) geschrumpft - und sie spinnt damit feinste Wolle.. Sie war mir viele Jahre und ist mir immer noch ein Vorbild. Hoffentlich können wir noch weitere viele Jahre unsere spinnerten Ideen austauschen.
4. August, Reise in den Süden - an den Inn.
Schnipsel von unterwegs... Glaskunstgarten, Frauenau...
2. August
Heute hatte ich einen super schönen, kreativen Tag. Manchmal küsst die Muse eben unverhofft. Das Beste aber ist, daß ich eine Grundlage im Gepäck habe, und damit die nächsten xxx Abende mit Nadelarbeit füllen könnte, falls ich dazu Lust habe.
1. August Neue Seite - Neubeginn?
Das Rückenteil des Wollpullovers ist fertig. Was die Sicherheitsnadeln bedeuten, fragt meine Freundin. Jeder Abstand zwischen zwei Nadeln bedeutet, daß ich eine Stunde daran gestrickt habe. Das heißt, für das Rückenteil brauchte ich 25 Stunden. Incl. vom Strang zum Knäuel wickeln. Das ist nötig, weil ich die Rohwolle, direkt nach der Schur versponnen hatte und zum Waschen ein Knäuel ja ungeeignet ist. Also: Spinnen, Strang wickeln, Waschen, Knäuel wickeln. So ist das eben. Und von schnell, schnell und wenig Arbeit und so einfach wie möglich, ist bei mir nie die Rede. Der warme Geruch von Schafen und die leicht gefetteten Finger beim Spinnen, der nicht ebenmässige Faden, die Bewegung von Körper und Geist ... das ist der Genuß für mich. Ich betone, für mich. Und warum nun die Sicherheitsnadeln? Weil so ein Pullover ganz einfach eigentlich unverkäuflich ist. Aber diesmal werde ich ihn zur "Schau" stellen. Und der Preis wird trotz unter Mindestlohn, nach Anzahl der daran verbrachten Stunden enorm sein. Dies ist Gewähr dafür, daß dieser Pullover letztendlich ein Geburtstagsgeschenk für den Sohn bleibt. Und sollte doch, außer ihm, jemand den wahren Wert solch einer "Handarbeit" erkennen - so what. Ich habe Wolle von mindestens 50+ Schafen zur Verfügung ... und jede Menge Zeit, wenn ich das will. Letzteres vorausgesetzt.
Meine Reise werden zwei Arbeiten begleiten. Das Vorderteil des angefangenen Pullis und eine kleine erdfarbene, lose gelegte Stichelei, noch offen für Umwandlung. Ja, Ostbayern liegt vor meiner Haustüre, also keine weite Reise. Und ich werde mit meiner Freundin, bei der ich die Zeit verbringe über unsere frühen textilen Erlebnisse in Erinnerungen schwelgen. Sie hatte in den 80igern eine gigantische Werkstatt für Textiles und ich liebte die Stoff- und Wollmengen, die sich bei ihr stapelten, die alten Webstühle und Werkzeuge. Nun ist es aus Altersgründen alles verschwunden. Aber ein Spinnrad steht noch in der Stube und auch bei ihr riecht es noch nach (2)Schafen und Erde, Natur und Wasser, wohnt sie doch abgelegen und "über" dem Inn. Wandern und Kultur ist schon auch für "dazwischen" geplant. Zumindest erst mal im Kopf.