weiter im Datum 13. Januar Blog 22

12. Januar

So, das Thema "Jacke" schließe ich hiermit erst mal ab. 4 unterschiedliche, aber passende Knöpfe und handgenähte Knopflöcher, sowie ein widerspenstiges Seidenfutte und kleine Handnäharbeiten haben mich eine Weile beschäftigt. Insgesamt  " kostete" mich das Bekleidungsstück eine Woche meines Lebens. Ein Lieblingsstück, das mich wohl noch eine Weile begleiten wird.  Die Jacke ist beim "zur Probe ausführen" für gut befunden worden und hat die ihr zugedachten Dienste voll erfüllt. Ich war mal wieder im Kino. "perfect days" , ein Film, der uns einen ganz alltäglichen Alltag vorführt, so wie er wohl  bei zigtausenden Menschen routinemäßig  abläuft, hat mir wieder gezeigt wie priviligiert ich persönlich lebe. Guter Film? - Ja doch, Wim Wenders, eben. Noch eine Reihe interessanter Kinofilme stehen auf meinem Programm, laufen aber  leider zu Unzeiten ( morgens um 10.oo)  - zu einer schwierige Zeit für meinen Tagesablauf.

23.30 ist schon leichter zu ermöglichen, wäre da nicht der lange, ungewisse Heimweg. (Schnee, Eis und Glätte) Leider sind meine Favoriten  Filme für Minderheiten, meist auch noch mit  kaum  Publikum. Es wird sich  Tage ergeben ...

So wende ich mich nun mal  wieder meinen "UFO's" zu. Wüßte ich doch nur, wo anfangen ? welches ist am meisten "fertig"? welches  dauert am längsten?

Begonnen habe ich schon mal  bereits mit Literatur über die Geologie der Oberpfalz, Wanderungen aussuchen zu spannenden Orten, die mit Pigmenten zu tun haben und Steine und Erdklumpen vom Vorjahr zu mörsern, sieben und zur Präsentation " fein" machen.

Jeden Tag eine Variante von Ocker bis Umbra. 8 Gläser stehen parat. Jeden Tag ein Foto von einer vor Ort gemachten Struktur aussuchen und ein Bild  mit den bereits gefärbten Stoffen gestalten - da kommt keine Langeweile, aber auch keine Routine auf - nur "Struktur". 


8. Januar

Gestern habe ich den ganzen Tag an meiner Jacke gearbeitet - und doch bin ich noch nicht fertig. Futter von Hand eingenäht, gesäumt, Steppstiche an Hals, Kragen und Vorderkante angebracht ... Nun fehlt noch die Kragenlösung. Eigentlich mag ich keine Kragen, habe es gerne halsfern. Deswegen habe ich "schnell mal" einen Schal aus einem Rest Mokair gestrickt. Passt gut - aber auch ein Patchworkstehkragen könnte eine Lösung sein. Ach ja, und Knöpfe samt Knopflöcher ... Der Abend ist gerettet, habe ich doch noch etwas zu tun:-)))

Morgen werde ich mal wieder in die Welt eintauchen. Mal sehen, was mich da  erwartet. Auch Profanes, wie Auto zum TÜV  vorbereiten fahren, kann ein Abenteuer werden.

 

Morgen werde ich auch mal versuchen anständige Bilder zu präsentieren. Vielleicht sollte ich endlich den Umgang mit meinem Fotoapparat und seinen tausenderlei Einstellungen lernen ... gar nicht so leicht, wenn das Objekt schwierig ist. Glänzende und matte Stoffe, schwarz - graue Farbtöne und dann noch der Kampf mit der Brille... Nein,  gar nicht, geht nicht, wäre aber der einfachste Weg :-((


6. Januar

Feiertag? Hab ich jeden Tag. Nein, Arbeitstag ist nicht jeden Tag. Es gibt auch Pausen:-)

Aber meistens habe ich mehrere Dinge  vor, die ich am Besten alle gleichzeitig tun möchte. Vorrangig ist  jetzt  eine Jacke, die ich für mich nähe. Genäht ist so ein Teil ja schnell, ein Tag ist reichlichst bemessen. Wenn aber fast alles per Hand gestaltet wird, sieht das anders aus. Viele Stunden kleine Stiche, schneiden, nähen, bügeln, planen, umdisponieren, trennen - ja, trennen, neu nähen, Elemente ergänzen, austauschen.  Nicht die fertige Jacke ist mein Ziel, sondern wie immer "Der Weg". So kommt immer wieder etwas hinzu oder weg ... je nach dem.     Es könnte mein Lieblingsstück werden. Bisher mag ich es, daß es auf den ersten Blick eine schwarze Jacke ist ... näher besehen doch etwas erzählen kann ... wie ein Bild.

Zwischendurch "das bisschen Haushalt", ein Brotteig, ein Bratapfelkuchen - ist ja schließlich Feiertag :-)  und immer wieder dazwischen das Strickzeug zur Entspannung oder Nachdenken. Nicht zu vergessen das Tagebuch 22/23 will noch gestaltet, geschrieben und druckreif gemacht werden. 5 Kinofilme laufen, die ich sehen möchte und der Bücherstapel verringert sich nur langsam. Und da denkt man an langweiliges Rentnerleben. Ich springe von Tat zu Tat und es wird nicht weniger und langweilig schon gar nicht. Priorität hat aber augenblicklich die Jacke. Hier fehlen noch viele Reihen Steppstiche und das Futter und die Idee für einen Verschluß.


 

4. Januar

vom Norden lösen Schneefälle das Regenwetter ab. Von Dänemark kamen  gestern und  heute schon die  ersten Nachrichten und Lageberichte  von 60/70 cm Schnee und meterhohen Schneewehen sowie Sturm.

 

 

Das erinnerte mich an meine Kindheit. Im ersten Schuljahr durfte ich drei Monate im Winter in Dänemark verleben. In die Schule konnten wir mit dem Schlitten fahren und der Schulweg war eine einzige Schneeballschlacht. Die Großmutter wohnte in einem kleinen Häuschen "op paa bakken" auf dem Berg. Henry  mußte sie täglich morgens erst mal  freischaufeln.  Ihre Türe war  stest zugeschneit und ging nach aussen auf. bzw eben nicht mehr. Toilette war damals auch noch hinter dem Haus, also unerreichbar. Das Leben war sicher nicht so einfach wie heute - ganz glaubte ich an die Geschichten ja selbst nicht, dachte, meine Erinnerung spielt mir einen Streich. War ich doch damals klein, und so viel Schnee sicher beängstigend. Seit ich aber heute die Bilder gesehen habe, glaube ich meinen eigenen Geschichten :-)

Was tu ich also - zur Sicherheit :-)?  erstmal Kleinholz auf Vorrat spalten. Allen verfügbaren Platz im Flur mit Holzstapeln verzieren und Vorräte kontrollieren.  Schneeschippe parat stellen ... und abwarten.  Winter ist Winter, aber man weiß ja nie. Im Augenblick blitzen schon die ersten Frühlingsblüherblätter unter der warmen  Blätterdecke vor, kann also nicht so lange dauern das Schietwetter. Inzwischen werde ich erst mal kuschelig warm heizen.


2. Januar 2024

Seit Tagen beschäftige ich mich nun bereits mit einer neuen Jacke. Schnitt entwerfen, zuschneiden, Handarbeiten für die Applikation am Rücken.  Taschen  müssen auch sein. Eine fürs obligatorische Handy, wegen der Fotos, die ich nicht missen mag. Eine fürs Taschentuch und das  Portemonaie, notwendig beides.  Notitzzettel und Stift ... Handtasche -  wäre eine Option, aber da hat man den ganzen Tag was zu schleppen. Und in den Museen muß auch der kleinste Rucksack meist versperrt werden.  Also Taschen in der Jacke. Und wenn es dann noch eine ist, die etwas kompliziert ist, dauern die Versuche schon mal einen halben Tag. Der vorgesehene Stoff-Fund passte mir letztendlich doch nicht. Aber beim Kramen in den Stoffresten wurde ich fündig. Ich weiß nicht, wieviele Jahrzehnte dieser Stoff alt ist, aus einem kleinen, aufgelösten  Kurzwarenladen auf dem Land, noch mit Etikett dran, ganz vergilbt und spröde. (das Schild) Vielleicht ein Anzugstoff aus Wolle. Es kostete mich  große Überwindung die Schere zu benutzen.  Jedenfalls war der Ballen groß genug um mein Projekt fortzusetzen. Nun fehlen mir noch die Ärmelstulpen und dann kann ich das neue Teil zusammennähen und anprobieren bzw. ausführen.  Ach ja, das Futter -  Seide, sonst wird's nicht so, wie ich es mag ... natürlich hatte ich vergessen 2 m  mitzunehmen aus dem Stoffladen. Nochmal losfahren? Es schüttet - draussen ist grau in grau, keine gute Idee ... also nochmal an den Stoffschrank - - und siehe da,  es findet sich ein edles Stück bedruckte Seide. Eigentlich zu schade als Futter ... aber ich bin es mir wert!

Die Dame im Museum mag es mir verzeihen, daß ich sie "festhalten" (fotografisch) mußte.  Sie gab mir den Anstoß für die ganze Aktion. Sie sah umwerfend aus.

Und während ich mich mit meinen schwarzen Stoffen beschäftige, höre ich immer und immer wieder  "The Allan Parsons Projekt, Tales of Mystery and Imagination" von Edgar Allen Poe. Was für eine Musik !  ... ganz laut muß sie sein, so daß sie durch den Bauch fließt, ein Genuß ! Und der Rabe Nevermore  begleitet mich immer wieder ein Stück des Lebens. Eigentlich wäre das auch eine schöne Applikation für meine Jacke... eine Jacke ... habe ja noch Stoff und das Jahr ist noch neu.


29.Dezember

Ein Stadtbummel nach Weihnachten kann sehr  effektiv sein. Nirgendwo ein Gedränge, alles ruhig. Nicht überall, klar, aber überall da, wo ich unterwegs bin. Im Stoffladen zum Beispiel. www.verstofflicht.de  Bei einem meiner Museumsbesuche ist mir ein Kunstwerk einer Besucherin ins Auge gestochen. Mal sehen ob ich mir etwas ähnliches zaubern kann. Stoff habe ich jetzt jedenfalls nun und eine Idee auch. Und Zeit und Lust auch.  Zweck meines Stadtbesuches war aber die Ausstellung über Linoldruck im Kunstmuseum Bayreuteh.   Flyer: https://www.bayreuth.de/linolschnitt-heute/. Tolle Ausstellun! Linoldruck auf meine Jacke? auch nicht schlecht... aber machbar? mal sehen...


27.Dezember

Endlich kein Regen mehr, endlich spitzt  wieder Sonne durch die  Wolken, endlich wieder eine lange Wanderung. Über Wiesen, hinauf zu den Felsen und dem Grat entlang quer durch einen Märchenwald. Jetzt,  mit den vielen abgebrochenen Ästen und umgefallenen, entwurzelten Bäumen nach dem Sturm noch ein bisschen wilder als sonst, ein bisschen rutschiger und gefährlicher als sonst - aber es  hat gut getan, wieder einen langen Weg zu gehen, im Schlepptau von Tochter und Enkelin. Drei Generationen, wie schön.


24. Dezember

Nein, das ist nicht mein Weihnachtsbaum, der verbrannt ist. Es ist ein Fundstück aus dem Kachelofen zur künstlerischen Wiederverwendung. Einen Weihnachtsbaum gibt es in diesem Jahr nicht. Es hört nicht auf zu regnen, und die Wege sind unwirtlich. So geht mein Plan nicht auf, mir bei einem langen Waldspaziergang Dekomaterial zu suchen. Aber aufgeben will ich doch nicht, weiß ich wohl, wo ein Hänger mit Grünzeugs steht. Ich habe noch in letzter Stunde ein paar letzte Zweige erwischt. Sie duften noch, frisch geschlagen, direkt aus dem Wald. Nachdem ich aus meiner Weihnachtskiste ein bisschen glitzernde Nostalgie geangelt habe, bin ich nun auch  mit meiner Deko ganz zufrieden. Apropus ganz.. eine ganze Gans, ganz für mich allein bruzzelt im Ofen. Ganz schön dekadent.

Nach dem Rezept aus dem Wintertagebuch von Nigel Slater habe ich, nachdem ich gestern das Buch ausgelesen habe, meine Gans heute erstrahlen lassen. Hübsch  war sie auf der Wiese  schon, mit hübschem Gefieder. Und glücklich war sie zwischen ihren Geschwistern auch. Wohl denn - der letzte Gang ...  " Früher war mehr Lametta"? Geht gar nicht.

                                                                 Frohes Fest!


22. Dezember

Lang, lang ist's her ... Als ich Anfang der Woche in "Kunst und Spiel" in München stöberte, begegneten mir auch wieder Stoffpuppen und es hat mich an die vielen, vielen Puppenkinder die ich je gemacht habe erinnert, die ich für Weihnachtsmarkt, Laden, sowie die eigenen Enkel von Hand genäht habe. Habe vor Weihnachten zig Anleitungen gegeben für Mütter, die ihre Puppen selbst machen wollten, Hilfestellung für die Schülerinnen der nahen Akademie ..... Wie war ich ihn nach Jahren dieser Anforderung leid, jedes Jahr diesen  Aufwand vor Weihnachten. Heute ist es Nostalgie, Erinnerung, Spaß am Tun das mich verleitet.  Material ist noch vorhanden, in der Kiste fand ich die Fotos,  also setzte ich mich spontan  gestern abend an den Tisch  und spielte mit meinen Fragmenten. Wofür? Aus Spaß an der Freude! Mal sehen ob ein neues Puppenkind unterm Weihnachtsbaum sitzt ... Oh je - unter welchem aber?  Ich werde mich mit einem Fichtenzweig aus dem Wald begnügen. Viele Kerzen brennen sowieso in der dunklen Zeit bei mir - Licht und Duft ersetzen wohl einen Baum. Den werde ich bei einem Spaziergang im Wald be suchen.  Was habe ich mir vorgenommen für die Zeit zwischen den Jahren? Einen Bücherstapel gilt es abzubauen und eine Reihe Musikwünsche wollen erfüllt werden. Auch Strickarbeiten warten fertig zu werden. Bei diesem grauen, kalten unwirtlichem Wetter ist das Beste: einkuscheln in eine warme Ecke, eine Kanne Tee auf dem Stövchen und genießen. Vielleicht auch wieder einmal "Drei Haselnüsse für Aschenputtel", den Weihnachtskultfilm ansehen. Den Weihnachtsbaum kann ich später auch noch besuchen, der ist ja festgewurzelt.

"Der Tannenbaum, von H.C. Andersen -  lohnt sich zu lesen. Die Geschichte hält uns vor Augen, wie es ist mit den Wünschen ... Es endet böse, wenn die Wünsche immer größer werden ... sagt H.C. Andersen.


19. Dezember

Ein Frühlingstag. Die Menschen sitzen in den Kaffees in der Sonne, es ist "fast" Tshirtwetter. Und ein ganz kühner Jüngling hat sein Fahrrad am Ufer abgestellt, sich  seiner Klamotten entledigt und badet in der Isar. Auf dem Nachhauseweg begleitet mich bis  vor  Regensburg noch ein toller, roter Himmel - das war's dann auch mit dem Reisewetter - es nieselt, ist nebelig und kalt.  Und zuhause regnet es. 

Wenn Engel reisen ... ? Na sowas.

 Lenbachhaus, "Der blaue Reiter"  und "William Turner", "Beuys" steht auf meinem Programm. Und natürlich auch der eine und andere Weihnachtsmarkt was mehr oder weniger nötig ist, aber wenn es schon auf dem Weg liegt, ein Blick kann nicht schaden. Aber, und sie ist schon eigenartig, die folgende Aussage: "Früher" war es schöner, heimeliger, mit ausgefallenen Ideen und unterschiedlichen Künstlern und Handwerk. Heute eher langweilig und zu viel Masse statt Klasse ... Gut, wenn die Wünsche bescheiden sind. Zum Beispiel ein paar Stunden auf einem Schiff verbringen, das auf,  nicht unter einer Brücke  - nicht schwimmt sondern steht -  Life  Musik zu hören bei  Kaffee, Baklava, einem Glas heißer Zitrone oder und einem Menue aus den Ländern der heiligen drei Könige  ...  und das auf Deck in der Sonne sitzend. Unglaublich kurz vor Weihnachten, nachdem noch vor einer Woche Eis und Schneeschippen angesagt war. Das wird wohl mein Lieblingsplatz in München. Obwohl - an der Isar, im engl.Garten, Schwabing, und, und, und ... alles schön ... da muß ich wohl bald wieder eine Woche verbringen.

 Eine Woche München, unterm berühmten weissblauen Himmel ... in der Sonne sitzen, Musik hören, nette Menschen treffen, quatschen, Museen besuchen und abends unterm LichterSternenhimmel vom Licht berauscht sein ... O, OO Weihnachtsstress✨ und nach dem Trubel, den ich mir unbeteiligt ansehen kann, freue ich mich dann auch wieder auf mein Zuhause und gemütliche, stille Zeit zu haben.

 Ein Abstecher an den Starnberger See, (ein bisschen Meer muß sein) und ein Blick auf die Berge auch, wo das alles doch so nah ist.

14. Dezember

München ... ab und zu muß ich raus aus dem Alltag. Hier, in der großen Stadt ist alles ein bisschen größer, höher, bunter, glitzernder und  eben anders ... Ob mir das wirklich gefällt? Ich bin nicht sicher, gerade jetzt nicht, wo doch kürzer treten das Gebot der Stunde ist... Aber schauen werde ich doch ausgiebig, auch wenn ich mich fühle wie eine Dorftrutsche zwischen all den zauberhaften Wesen, die hier flanieren... Alles ein wenig abartig und doch irgendwie faszinierend.


10. Dezember

Ich sitzliege grinsend in meiner Kuschelofenecke. Habe Türchen Nr.10 vom Adventskalender geöffnet und genieße den süssen Nachgeschmack ... und kann nicht mehr aufhören mich in diesem köstlichen Buch Seite um Seite vorwärts zu vergnügen. Bov Bjerg, Der Vorweiner. Nein, lustig ist es nicht, genau genommen. Doch so toll geschrieben, daß man zwischen den Zeilen nicht nur Zeitgeschichte von Heute im vorgegriffenen Morgen entdecken kann. Science fiction -  hoffentlich nur fabuliert.


9. Dezember

Da wurde ich doch kürzlich gefragt, was Weihnachten für mich bedeutet. Und? Was antworte ich? "Alles hat seine Zeit", steht schon in der Bibel.  Für mich ist jetzt die "Stade Zeit". Winterarbeiten sind angesagt, weniger "draussen" sein. Der Rummel außerhalb meines "Wolkenkukuksheims" interessiert mich nur bedingt. Es ist die Zeit der "Wollarbeiten", Spinnen und Stricken - im Momment. Kuschelig im warmen Zimmer mit Glögg und  winterlichem Gebäck, einem schönen Hörspiel oder Musik mit Blick in den verschneiten Garten oder an den verschneiten oder verschwundenen Waldrand genießen. Heute ist es extrem nebelig. Dächer und Himmel bilden eine einheitliche weiße Fläche.  Heute Nacht sind die letzten Weihnachtsplätzchen entstanden. Der  bunte Teller kann sich sehen lassen. Er gehört für mich zum Weihnachtsfeeling. Ebenso Erinnerungen an  viele vorangegangene Weihnachten, mit Kindern und Kindeskindern, mit Trubel so wie in stiller Zweisamkeit. Dänemark hat auch hier einen großen Anteil am Weihnachtsgefühl  -  war ich doch  im Winter, ich war damals 6 Jahre alt, drei Monate Gast in einer Familie. Es wurde gebraten und gebacken und genäht - wir Mädchen bekamen neue Kleider. Als der Fotograf kam, war meins, ein grünes, raschelndes Taftkleid, nicht fertig geworden. So blieb die Rückenparie eben offen. Das Foto zeigt das Maleur nicht.  Die Puppe von Alice durfte ich nie anfassen. Und ich hätte sie so gerne auf den Arm genommen. Fast ein "Puppentrauma" ist daraus entstanden. Nun, ich begnügte mich. Der Weihnachtsbaum war geschmückt mit dem üblichen dänischen Dekor, Papierherzen, Flaggen, Kugeln.... Ich erinnere mich nachdrücklich an "Autobusse", Spritzgebäck aus SchokoladenEiweißteig/ Baiser . Bis heute liebe ich sie ... kann aber heute daran gut vorbei gehen. Und ja, die Zinkwanne wurde im Zimmer aufgestellt und wir durften baden. Wasser wurde auf dem Ofen erwärmt und mit Eimern eingefüllt. Luxus pur, in der damaligen Zeit. Und dann wurde die Türe zu dem  eigentlich damals immer verschlossenen Wohnzimmer geöffnet. Für diesen Tag auch beheizt. Später wurde dieses Zimmer auch allgemein genutzt. Aber damals, als ich Kind war, wurden Möbel noch geschont, sie sollten ja ein Leben lang halten. Kinder auf dem Sofa? Das war undenkbar. Dieses, das uns zum Foto präsentiert, war ein besonders schönes Stück, das allerdings später gegen ein übliches, modernes getauscht wurde. Wenn ich so meine Möbel betrachte, jedes Stück hat eine Geschichte,  jedes kann etwas erzählen, jedes vermittelt ein heimeliges Gefühl.  Was also ist Weihnachten für mich? Ein heimeliges, gemütliches, stilles Gefühl. Bewußt genießen, was ich habe, kann und bin und zufrieden jeden Tag neu zu erleben und füllen mit Geschichtchen.

 


7. Dezember

Heute kam die erste Weihnachtskarte. Was nun? Wollte ich doch an manchen Gewohnheiten nicht mehr festhalten. Beim Blick auf die Nikolaus Stiefel, die ja heute, am 7. 12.  nicht mehr aktuell sind (und es war ja auch nur eine Rute drin) kam mir die Idee, damit doch noch schnell eine Weihnachtskarte zu kreieren. Zum Foto die Anleitung... So kann der damit Bedachte schon mal für nächstes Jahr Nikolausstiefel stricken oder bestellen. Nein, nicht bei mir. Auch das habe ich abgeschafft. Da standen minimum zehn Liebhaber handgestrickter Socken in der Warteschleife. Das hieße, hätte ich diesen Nikolausbrauch weiterhin gepflegt -   ich hätte ausgesorgt mit Beschäftigung. Die Schachteln für das Weihnachtsgebäck füllen sich.  Und die rote Jacke wächst auch. Weiß und schwarze Muster, wie auf dem Foto der schwedischen Trachtenjacke waren mir zu hart, so ist jetzt das Muster in orange gehalten. Streifen dazwischen in passenden Rottönen. Es wird  jedenfalls nicht  eine Kopie der Vorgabe. Im Zweifel war ich, ob die Wolle reicht ... aber in der gewählten Farbkombination kann ich noch zusätzlich ein weiteres Modell stricken und dann vielleicht auch wieder eines abgeben.


3. Dezember

Der Besuch ist nach einer schönen Woche abgereist, alles wieder an seinem Platz und das Haus leer. So muß ich mich mit etwas Neuem beschäftigen. Weihnachtskisten besichtigen, Haus dekorieren, Vogelbar am Fensterplatz füllen,  Adventskalender  aufbauen, Adventskranz binden ... alles in letzter Minute. Nachdem meine Gedankenlosigkeit zum Eingesperrt  sein geführt hat, kann ich nicht mal einen meiner Lieblingsmärkte besuchen. Hätte ich rechtzeitig Reifen gewechselt, hätte, wäre, wenn, könnte ... so mache ich mir es halt Zuhause gemütlich. Na ja, Medien raten seit Tagen, Straßen und öffentliche Verkehrsmittel zu meiden ... Schnee, Schnee und nochmal Schnee. Kein Schnee Chaos, es ist einfach nur  Winter. Ehrlich gesagt, ich finde es richtig schön und gemütlich und ich werde ihn genießen. Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Wer weiß, was die nächsten drei Wochen bringen ...


1. Dezember

Und noch eine Schneetour über Land. Nachdem der Ofen nun endgültig abgereist ist samt neuem Besitzer und Fahrer  muß ich nun meine Runden wieder alleine ziehen. Heute ist rundum das Land verschwunden. Was direkt vor der Nase liegt konnte man sehen, die etwas höheren Regionen schluckt der Nebel. Die Landschaft ist von einem weißen Schleier umhüllt. Für schaurige Nebelbilder hat der Nebel aber nicht gereicht, bzw. mein Ehrgeiz ganz hoch auf den Berg zu steigen. Vor mir  war tiefer Neuschnee ohne Spuren, kein Weg zu sehen  - und da ich von einer ungewohnten Seite kam, auch neues Terrain... ein bischen spooky. Nächstes Mal klappts vielleicht auch mit Nebelbildern ....


29. / 30. November

Nochmal eine Winterwanderung, diesmal am Baumwipfelpfad  entlang nach Betzenstein.  Und  am nächsten Tag noch einmal  im Tiefchnee wandern zur Doppelkappelle Breitenstein.  Leider ohne Foto ...


28. November

Heute habe ich eine schwere Trennung vor mir. Als wir 1999 ins Haus einzogen, stand in dem Raum, den ich mir als Werkstatt ausgedacht hatte ein wunderschöner alter Ofen. Ein gleicher steht im Hirtenmuseum in Hersbruck.  Leider durfte ich ihn nicht beheizen... der Kaminkehrer hatte etwas dagegen:-( . Nun ist er umgezogen, der Graphit Ofen von 18hundertsebigsmal. Er bekommt ein wunderschönes Ambiente beim Enkel in seinem neuen alten Haus mit dem passenden Raum.  Und auf meinen Reisen in den Norden darf ich ihn besuchen. Razfaz war er abgebaut und verstaut ...  zum Lohn hat mir der Enkel einen perfekten Schnitt für eine Jacke gezeichnet. Das allerdings hat zwei Tage gedauert (fast). Den Nachmittag nutzen wir dann zu einer Runde im Schnee.


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